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Förderplan für die bevölkerungsärmsten Gemeinden der Kanaren soll kommen

Wirtschaft ankurbeln und gleiche Rechte umsetzen, das sind die Pläne.

Lesedauer 4 Minuten

Kanarische Inseln – Heute fand eine besondere FECAM-Sitzung auf den Kanaren statt. An dieser Sitzung nahmen die kanarische Regierung und die Bürgermeister der 47 bevölkerungsärmsten Gemeinden des Archipels teil. Auf der Sitzung verständigten sich die Regierungsmitglieder mit den Bürgermeistern der kleinsten Gemeinden darauf, einen Plan für eine nachhaltige ländliche Entwicklung auf den Kanarischen Inseln auf den Weg zu bringen. Dieser Plan soll den alten Plan, der für die Jahre 2014 bis 2020 erstellt wurde, aber nie in Kraft trat, ersetzen.

Präsident Fernando Clavijo und die Leiterin des kanarischen Gemeindeverbandes (FECAM), María Brito, halten es für unerlässlich, erneut einen umfassenden Plan zu erstellen, der Maßnahmen formuliert und finanziert, mit denen eine nachhaltige und wirtschaftliche sowie soziale Vision entwickelt wird, um dem Verlust der Bevölkerung in den ländlichen Gebieten entgegenzuwirken.

An dem Treffen nahmen „nur“ die Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern teil, um die ging es letztendlich auch. Insgesamt sind dies auf den Kanarischen Inseln 47 Stück. Die Finanzierung des Plans soll zunächst über die Finanzmittel der Kanarischen Inseln laufen. Die Regierung plant aber auch, Geldmittel aus dem spanischen Plan gegen die Entvölkerung von ländlichen Gebieten zu beantragen. Zudem will man mit der EU über Gelder verhandeln, die ja diverse Töpfe zur Unterstützung bereitstellen.

Clavijo garantierte den Gemeinden, dass der Plan zusätzliche Finanzmittel bereitstellen wird, auch wenn die Zahl dieser Gemeinden von 32 auf 47 angestiegen ist. Der abgelaufene Plan hatte nur den spanischen Index für „Rural“ als Basis herangezogen, dies ergänzt die Regierung nun durch den Zusatz „mit weniger als 10.000 Einwohnern“.

„Auf allen drei Verwaltungsebenen herrscht Konsens darüber, dass ein nachhaltiges Entwicklungsmodell für die Kanarischen Inseln geschaffen werden muss und dass wir dies gemeinsam tun müssen“, betonte Clavijo gegenüber den Bürgermeistern. Ziel muss es sein, „neue Möglichkeiten zu schaffen“ und die „Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern, denn diese ist grundlegend für die Kanarischen Inseln“. Er fügte hinzu, dass „dank der Landwirtschaft und der Zuwendung zu Traditionen die Kanarischen Inseln nachhaltiger sind“.

Um die Ziele zu erreichen, will Clavijo sicherstellen, dass „alle regionalen Gesetzgebungen und alle von der Regierung geförderten Initiativen Ausnahmen und Sonderbehandlungen für kanarische Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern vorsehen“. Damit will er das europäische RUP-Prinzip (Sonderregelungen für europäische Randgebiete) im kleinen Maßstab anwenden.

Minister Domínguez will die Wirtschaft der bevölkerungsämsten Gemeinden stärken

Der zuständige Wirtschaftsminister, Manuel Domínguez sagte nach dem Treffen auch, dass es „wichtig ist, Einfluss auf Maßnahmen zur wirtschaftlichen Verbesserung in den kanarischen Gemeinden mit Bevölkerungsverlust zu nehmen“. Denn nur mit wirtschaftlichen Verbesserungen wird auch die Lebensqualität der Bewohner verbessert. Dies sei „eine Verpflichtung der regionalen Regierung, mit konkreten Maßnahmen, die wir umsetzen werden“.

Die Leiterin des kanarischen Gemeindeverbandes (FECAM), María Brito, ergänzte noch, dass „die Einbeziehung der Bedürfnisse der von der demografischen Herausforderung betroffenen Gemeinden“ besonders wichtig ist. Dazu sollen Regierungsvertreter und Experten in die geplanten Arbeitsgruppen mit einbezogen werden, die nun diese Maßnahmen ausarbeiten sollen.

Geplante Arbeitsgruppen

Regierung und die bevölkerungsämsten Gemeinden haben sich auf verschiedene Arbeitsgruppen mit verschiedenen Schwerpunkten verständigt. Die erste Gruppe hat zum Ziel die Förderung und wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum mit Maßnahmen zur Umsetzung technologischer Prozesse in der Landwirtschaft, der Förderung der Kreislaufwirtschaft, der sozialen und kollaborativen Wirtschaft in all ihren Aspekten sowie der Unterstützung von Märkten und Wetträumen für das lokale Produkt zu analysieren und auszuarbeiten.

Eine weitere Gruppe soll die Digitalisierungsprojekte in den weniger besiedelten Gebieten des Archipels verbessern, um die technologischen Hindernisse abzubauen, die die Entwicklung und den Zugang der Bewohner zum Netz behindern.

Die Chancengleichheit für Frauen und junge Menschen im ländlichen Raum ist ein weiterer Arbeitsschwerpunkt, der durch die Förderung des Zugangs zur Kultur in diesen Gemeinden erreicht werden soll.

Zudem sollen angesichts der Alterung der Bevölkerung Maßnahmen für das soziale Wohlergehen ausgearbeitet werden und die Pflegewirtschaft in den ländlichen Gebieten der Inseln gefördert werden. Ziel ist die Anpassung öffentlicher Dienste und Infrastruktur, um die Mobilität zu erleichtern und die Pflege älterer Menschen in den weniger besiedelten Gebieten des Archipels zu gewährleisten.

Der Hintergrund dieses Treffens liegt in Artikel 37.2 des kanarischen Autonomiestatuts. Darin steht, dass alle Menschen „die gleichen Rechte haben, unabhängig vom Wohnort“.

Neben Präsident Clavijo und Wirtschaftsminister Domínguez waren auch die Ministerin für das Präsidialamt, öffentliche Verwaltung, Justiz und Sicherheit, Nieves Lady Barreto; der Minister für Territorialpolitik, territorialen Zusammenhalt und Wasser, Manuel Miranda; der Minister für ökologischen Wandel und Energie, Mariano Hernández Zapata; der Minister für Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Ernährungssouveränität, Narvay Quintero bei dem Treffen dabei. – TF

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