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Obdachlosen-Bus GuaGuaSEO muss wegen Geldmangel den Dienst einstellen

Der Verein bekommt keine öffentlichen Gelder mehr.

Lesedauer 2 Minuten

Gran Canaria – Der Obdachlosenservice via Bus, der sogenannte GuaGuaSEO, welcher im Jahr 2022 an den Start ging, muss wegen Geldmangel den Betrieb wieder einstellen. Das Projekt, das von der Vereinigung Oportunidades de Vida des ehemaligen Präsidenten der COAG, Rafael Hernández, ins Leben gerufen wurde, hat monatlich bis zu 300 Obdachlose auf Gran Canaria versorgt.

Dabei sind nun nicht nur die Obdachlosen betroffen, sondern auch die Mitarbeiter des GuaGuaSEO. Derzeit werden weder Gehälter ausgezahlt noch wurden Kündigungen ausgesprochen. Gegen Rafael Hernández gibt es ein offenes Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Menschenhandel zur Ausbeutung von Arbeitskraft. Er soll angeblich 10 Minderjährige, die als Flüchtlinge auf Gran Canaria ankamen, auf seiner Kartoffelplantage als Arbeitskraft eingesetzt haben.

Oportunidades de Vida hatte im Juli vergeblich versucht, ein ERTE für die Mitarbeiter des GuaGuaSEO zu beantragen. Der Verein hat nicht genug Geld, um Entschädigungen an die Mitarbeiter zu zahlen, und stellt daher keine Kündigungen aus. Dies wiederum führt dazu, dass die Mitarbeiter kein Arbeitslosengeld beantragen können.

Finanziert wurde der GuaGuaSEO durch einen Zuschuss des Ministeriums für soziale Rechte, doch für den aktuellen Haushalt gibt es dafür keinen Posten mehr in den Finanzmitteln. Zudem wurde der Verein zur Rückzahlung der bisher erhaltenen Gelder aufgefordert, da der direkte Zuschuss rechtlich begründet werden muss, was bisher durch den Verein nicht geschehen ist. Daher gibt es eine Rückerstattungspflicht.

Bevor es zu der Rückerstattungspflicht kommt, gibt es aber diverse Hinweise und Möglichkeiten, dies abzuwenden, dem ist Oportunidades de Vida jedoch nie nachgekommen. Da der Verein keinen Forderungen nachgekommen ist, werden auch keine neuen Gelder mehr an diesen ausgezahlt.

Noch fährt der GuaGuaSEO

Da der Bus dem Cabildo de Gran Canaria gehört, machen die Mitarbeiter trotzdem weiter, auf freiwilliger Basis. Jedoch sind derzeit nur noch 170 € in der Kasse, diese 170 € sind für Benzin vorgesehen, wenn das Geld aufgebraucht ist, wird der Dienst eingestellt, erklären die Mitarbeiter.

Wenn der Dienst endet, bleibt den Obdachlosen nur noch das bestehende Netz an Einrichtungen zu nutzen, dieses Netz ist jedoch spärlich. Lediglich in Las Palmas de Gran Canaria gibt es ein gut organisiertes Netzwerk, welches Obdachlosen zur Seite steht.

Der Sozialist bedauert diese Situation, allerdings hat man alles Mögliche versucht, um den Verein dazu zu bewegen, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Bus mit WC, Dusche & Arztservice für Obdachlose auf Gran Canaria gestartet, vom 09.07.2022

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