Las Palmas – Die alte Eisfabrik von Las Palmas ist noch immer nicht vollständig betriebsbereit. Dort sollen künftig Obdachlose betreut und versorgt werden. Doch das muss noch bis mindestens Ende 2024 oder gar Anfang 2025 warten. Die zuständige Sozialdezernentin der Stadt, Carmen Luz Vargas, erklärte gegenüber der Presse, dass die dritte Phase des Projekts eine Investition von 1,88 Millionen Euro erfordert, die dank der Next-Generation-Gelder der EU bereits verfügbar sind. Nach ihren Prognosen wird die letzte Bauphase noch in diesem Quartal ausgeschrieben. Im Anschluss wird es noch etwa 8 Monate dauern, bis diese Arbeiten dann abgeschlossen sind.
Durch diese dritte Phase werden 50 weitere Wohnplätze geschaffen, wodurch die alte Fabrik dann in der Lage sein wird, über einhundert Obdachlose zu versorgen. Die Arbeiten haben bereits im Jahr 2017 begonnen, damals bekam die Alte Eisfabrik den Beinamen „Fabrik der Träume“. Der Betrieb sollte schon 2018 starten, aber es gab Verzögerungen, für die es bis heute keinerlei Erklärungen gab.
Den Betrieb hat man jedoch im Jahr 2020 tatsächlich begonnen und erst im vergangenen Jahr wurde die Suppenküche Gánigo dorthin verlegt. Derzeit gibt es dort einen Informations-, Beratungs- und Bewerbungsdienst für Menschen, die auf der Straße leben. Zudem kann dort ein Frühstück und ein Abendessen bekommen werden.
Statistik über Obdachlose in Las Palmas
Im vergangenen Jahr hat die Stadt eine offizielle Zählung von Obdachlosen in Las Palmas durchgeführt. So wurden zwischen Januar und Juli 171 Obdachlose gezählt. Davon sind 143 Männer und 28 Frauen. Jedoch verbringen wohl „nur“ 69 Personen jede Nacht auf der Straße.
Daher sei die alte Eisfabrik innerhalb des sozialen Rahmens von großer Bedeutung für die Stadt, erklärte die Dezernentin. Wenn das Projekt gänzlich abgeschlossen ist, ist „Las Palmas die einzige Gemeinde in Spanien, die über vier eigene Ressourcen für die obdachlose Bevölkerung verfügt und mit öffentlichen Bediensteten arbeitet.“ Das Gebäude wird eine „sorgfältige Betreuung ermöglichen“.
Der Auftritt von Carmen Luz Vargas war die Reaktion auf eine Anfrage der PP. Stadträtin María Amador kritisierte, dass es so lange gedauert hat, bis die Mittel verfügbar seien. „Es ist nicht akzeptabel, dass seit der Ankündigung des Projekts sieben Jahre vergangen sind und man nun sagt, dass es Ende 2024 abgeschlossen sein wird“. Der Stadtrat empfahl der Regierungsgruppe, auch die Ausschreibung für die Möbel zu starten, damit das Werk nicht fertiggestellt und unbrauchbar wird, weil es an der nötigen Ausrüstung mangelt, um den Nutzern einen angemessenen Service zu bieten.
Vargas antwortete darauf, dass die Ausstattung im ersten und zweiten Stock der Eisfabrik bereits verfügbar sei, was sich daran zeige, dass dort ein Frühstücks- und Abendessen für Obdachlose angeboten werde. – TF
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