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Spanien will Cannabis für die medizinische Nutzung legalisieren, aber…

... kaum ein Patient wird die Chance haben es zu erhalten.

Lesedauer 2 Minuten

Spanien – Seit drei Jahren wird in Spanien an einem Gesetz zur Legalisierung von medizinisch genutztem Cannabis gearbeitet, nun ist wohl endlich die Endphase erreicht. Am gestrigen Montag hat das Gesundheitsministerium einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorgelegt. Dieses Gesetz muss jetzt zur Ratifizierung durch das spanische Parlament.

Der Entwurf legt weitreichende Beschränkungen für die medizinische Verwendung von Cannabis fest und spezifiziert ganz konkret die Pathologien, bei denen es verwendet werden kann: Spastik aufgrund von Multipler Sklerose (Muskelsteifheit und Krämpfe im Zusammenhang mit dieser Krankheit); schwere Formen der refraktären Epilepsie (bestimmte Arten von Epilepsie, die auf herkömmliche Behandlungen nicht ansprechen); Übelkeit und Erbrechen durch Chemotherapie; und chronische refraktäre Schmerzen (anhaltende Schmerzen, die durch Standardbehandlungen nicht gelindert werden). In all diesen Fällen gehen Experten davon aus, dass es „wissenschaftliche Belege“ für den Nutzen von medizinischem Cannabis gibt.

Die Abgabe dieser Präparate darf lediglich über die Apotheken der Krankenhäuser erfolgen und nur durch Fachärzte angeordnet werden. Die Verschreibung muss anhand der Krankenakte des Patienten belegbar sein. Zudem müsse jeder Patient über mögliche Risiken beim Gebrauch von Cannabis genaustens aufgeklärt werden.

Das Rezept wird nur dann ausgestellt, „wenn es keine zugelassenen Medikamente gibt oder diese nicht den Bedürfnissen des Patienten entsprechen“, heißt es in dem präsentierten Dokument. Darüber hinaus müssen die Verbindungen in das neue Register standardisierter Cannabispräparate aufgenommen werden, das unter der Leitung der spanischen Agentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte (Aemps) stehen wird. „Wissenschaftliche Erkenntnisse haben einen unterschiedlichen Nutzen von Cannabis und seinen Extrakten bei einigen therapeutischen Indikationen gezeigt“, heißt es in dem Entwurf, der betont, dass diese Formeln „eine personalisierte Alternative darstellen können, wenn herkömmliche Behandlungen versagen.“

Kritik am Cannabis-Gesetz kam prompt

Für Patienten sei die Regelung „zu restriktiv“. Carola Pérez, Präsidentin des spanischen Observatoriums für medizinisches Cannabis, bedauert, dass sie „bei der Ausarbeitung des Standards ausgeschlossen wurden“, und ist der Ansicht, dass mit der aktuellen Formulierung „sehr wenige Menschen von der Nutzbarkeit profitieren werden. Wir glauben, dass es scheitern wird und die Patienten weiter auf den Schwarzmarkt treiben wird“, sagt Pérez. – TF

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