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Neujahrsansprache von Calvijo zur „Einheit“ der Kanaren

Flüchtlingskrise und Energiewende waren wichtige Punkte.

Lesedauer 3 Minuten

Kanarische Inseln – In seiner Neujahrsansprache rief der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, erneut zur „Einheit“ auf und verwies auf das „komplizierte Jahr 2024“. Aus diesem Grunde müsse die Gesellschaft und die Politik allen Herausforderungen im kommenden Jahr „einheitlich“ begegnen. Dies liege in der „Verantwortung der gesamten Gesellschaft“, die nicht in „Rechtsstreitigkeiten und Empörung verfallen“ dürfe.

Diese Einheit müsse weit weg von „Wut und politischer Taktik“ liegen. Egal wie herausfordernd die Aufgaben sein mögen, er verwies in dem Zusammenhang auf die Flüchtlingskrise, man kann „stolz darauf sein, den Spannungen und Konfrontationen, die leider das Leben verunreinigt haben, entkommen zu sein“, so Clavijo weiter.

Nach seiner Ansicht ist genau dies die „kanarische Arbeitsweise“, ein „Dialog zwischen Verwaltungen, zwischen politischen Parteien und allen sozialen Akteuren“. All dies hat dazu beigetragen, dass die Kanarischen Inseln „in der Vergangenheit Fortschritte gemacht haben“.

„Das Jahr, das wir hinter uns ließen, war nicht einfach. Unser Land musste sich erneut dem Drama der Einwanderung stellen. Und wir haben es wieder alleine geschafft, weil sie den mehrfachen Hilferufen von unserem Archipel nicht folgen wollten. Aber trotz allem haben wir Kanaren mithalten können“, betont er in der Neujahrsansprache.

Lob und Respekt in der Neujahrsansprache

Die Flüchtlingskrise war sein Hauptthema, wo er nur Lob und Respekt für die Gesellschaft betonen konnte. Die „Solidarität“ der Gesellschaft hat dazu beigetragen, dass die Inseln den mehr als 45.000 angekommenen Flüchtlingen, die erste Hilfe bieten konnten, die ein jeder Mensch verdient.

„Wir heißen sie weiterhin willkommen in der Hoffnung, Tausenden von Jungen und Mädchen, die vor Hunger, Missbrauch und Krieg fliehen, eine bessere Zukunft zu bieten“, betonte er in seiner Botschaft zum Jahresende.

Daher habe die Regierung „unermüdlich nach Unterstützung und Solidarität in Madrid und Brüssel gesucht, aber diese kommt bis heute nicht“.

Für ihn ist klar, dass das Archipel ein Opfer der „Konsequenzen der schlechten Politik ist, die heute in Spanien vorherrscht, einer Art Politik zu machen, die weit von echten Problemen entfernt ist und sich auf einen kontinuierlichen Kampf konzentriert, der weder etwas beiträgt noch etwas hinzufügt.“ „Wir sind sehr weit von einem Staat entfernt, der uns weder versteht noch sich um uns kümmert“, sagt er, während alleine auf den Kanarischen Inseln fast 5.500 minderjährige Migranten leben.

Fortschritte 2024 in der Neujahrsansprache

Er hob dann auch die Fortschritte der Kanaren hervor, die im Jahr 2024 gemacht wurden, was er alleine der „Einheit“ der Insel zuschreibt. Darunter sei der Wohnungsbau, der anhand von Änderungen in den Gesetzen deutlich stärker angekurbelt werden konnte.

Auch ein Fortschritt sei die Reduzierung der Wartezeiten im Gesundheitswesen und die Entschädigungszahlungen an die Opfer des Vulkanausbruchs auf La Palma.

Auch wirtschaftlich lief es für die Kanaren gut, denn „wir haben heute mehr Arbeitsplätze als je zuvor“ und dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Archipels „wächst weiterhin über dem Landesdurchschnitt“, so der Präsident.

Natürlich lief nicht alles so gut, wie man sich das ggf. gewünscht hat. „Wir müssen uns weiter verbessern, und bei dem, was wir versäumt haben, entschuldige ich mich und versichere Ihnen, dass wir es weiterhin versuchen werden“.

Er gab in der Neujahrsansprache auch an, dass seine Regierung gekommen ist, um Entscheidungen zu treffen, ob diese manchmal „unbequem sind oder nicht“. Jedoch „haben wir eine Verantwortung und ein Engagement für die Kanarischen Inseln und ihre Zukunft.“

Auch die wirtschaftliche Diversifizierung der Kanarischen Inseln gehört zu diesen Themen der Neujahrsansprache. Wohl ein Grund, warum der Präsident als Standort für seine Rede den Wissenschafts- und Technologiepark Fuerteventura auswählte. Noch nie verfügten die Kanarischen Inseln über eine so hohe Anzahl an gut ausgebildeten Fachkräften wie heute. Alle sind jung und dynamisch. Dies eröffnet die Chance für „neue Aktivitäten mit großem Marktwert“.

Energiewende

Zu dieser Diversifizierung gehört auch die Energiewende hin zu erneuerbarer Energie, dies müssten die Kanaren als „eine der wichtigsten Touristenmächte der Welt“ beispiellos umsetzen. Aber nicht nur das, „wir wollen eine große Handelsenklave und vor allem ein strategischer Ort für die Technologieindustrie der Zukunft sein.“

Aus diesem Grund betonte Clavijo noch, dass „wir uns dem Schutz unserer Umwelt, der Suche nach sauberer Energie und der Diversifizierung unserer Produktionssektoren verschrieben haben“.

Um diese „neue Kultur der verantwortungsvollen Inseln“ zu erreichen, garantiert er, dass seine Regierung auf „die Stimmen der Kanarischen Inseln hört, denn jeder hat etwas beizutragen, um das Leben unseres Volkes zu verbessern.“ „Niemand ist überflüssig und jeder wird gebraucht.“ – TF

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