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Zigaretten wegwerfen soll in Las Palmas bald 750 € kosten…

Hundekot nicht entfernen soll so ebenfalls bestraft werden.

Lesedauer 3 Minuten

Las Palmas – Die Stadtverwaltung der Hauptstadt von Gran Canaria arbeitet derzeit an der ersten städtischen Hygieneverordnung und dem ersten städtischen Abfallwirtschaftsplan. Beides Pläne, die von Bürgermeisterin Carolin Darías als „ein wichtiger Schritt nach vorn“ bezeichnet werden. Sie betonte, dass „die Zukunft der Stadt von den Regelungen abhängen wird, die wir zum ersten Mal umsetzen.“

Bei beiden Verordnungen geht es unter anderem auch um entsprechende Geldstrafen für das Wegwerfen von Müll auf die Straßen oder das Hinterlassen von Hundekot, der dann nicht aufgesammelt wird. Hier drohen dann künftig Strafen von 750 €. In diese Kategorie fallen dann auch Zigarettenkippen, die achtlos „weggeschnipst“ werden.

Das Abladen und Zurücklassen von Gegenständen und Müll auf öffentlichen Straßen kann dann je nach Schwere mit Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro geahndet werden. Bei gefährlicher Ablagerung, die die Gesundheit oder die Umwelt gefährdet, kann die Geldstrafe bis zu 3,5 Millionen Euro betragen.

Politik feiert sch für diese Idee

Die Bürgermeisterin von Las Palmas, betonte, dass die Prioritätenpyramide geändert werde, um die Kultur und die täglichen Gewohnheiten der Bürger zu verändern. Der Schwerpunkt liege dabei auf Vermeidung und Recycling, sodass weniger Abfall erzeugt und dieser stattdessen als Rohstoff für eine neue Kreislaufwirtschaft genutzt werden könne.

Dies liegt, laut Darías „in der Verantwortung aller“. Als Politik müsste man dazu beitragen, die „Gewohnheiten und Praktiken zu beeinflussen, sodass die Menschen, die Abfälle erzeugen, dazu verpflichtet sind, ihre Auswirkungen durch Trennung zu minimieren“.

Beide Verordnungen sollen einer „öffentlichen Konsultation“ unterzogen werden, also eine Bürgerbeteiligung enthalten. Beide werden eine Reihe „grundlegender Ideen enthalten“, von denen „ich hoffe, dass diese auf breite Zustimmung stoßen werden“, so Darías.

Der Stadtrat für Stadtreinigung, Héctor Alemán, betonte seinerseits, dies sei „ein weiterer Schritt zur Verbesserung der städtischen Hygiene“ und lege den Grundstein für die Abfallwirtschaft von 2025 bis 2032. Ziel sei eine Stadt, die „nicht nur sauberer, sondern auch gepflegter“ sei, indem „die Ressourcen optimal genutzt und die Auswirkungen der Abfallproduktion und -bewirtschaftung minimiert würden“, sagte er.

Kommentar – Konsequenzen für Bürger bei Missachtung?

Es wird oft in der Politik der Denkansatz verfolgt, dass hohe Strafen dazu beitragen, dass die Menschen „umerzogen“ werden können. Eigentlich sollte die Politik gelernt haben, allein schon während der Corona-Pandemie, dass dies in der Regel nicht der Fall ist.

Selbst in Las Palmas gibt es dafür zahllose Beispiele. Wie das Rauchverbot an den Stadtstränden. Dies gilt schon länger und ist mit Strafen von 300 € versehen, doch hat dies etwas geändert? Nein, nicht wirklich. Die Menschen rauchen weiter am Strand und die Müllablagerungen finden weiterhin statt. Ob dies nun 300 € kostet oder nicht.

Doch warum „weigern“ sich die Menschen, diese allgemein sinnvollen Regelungen für Hygiene zu befolgen? Ganz einfach, es wird nicht kontrolliert, da können die Strafen so hoch sein wie sie wollen.

Das gilt bei allen Strafen gleichermaßen, wenn die Nutzung des Smartphones während der Autofahrt 10.000 Euro kosten würde, würde sich trotzdem nichts ändern, weil die Menschen „gelernt“ haben, dass man eben nicht wirklich kontrolliert und erwischt wird. Genau so wird es letztendlich auch bei diesen neuen Plänen der Stadtverwaltung von Las Palmas de Gran Canaria enden. Eine Raubkatze ohne Zähne, die keinen abschrecken wird. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Las Palmas rudert zurück – Rauchverbot an Stränden bleibt erhalten!, vom 20.02.2020

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