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Gewerbemiete um über 30 % gestiegen – Gewerbe auf den Kanaren in Gefahr!

Bis zu 50% der Einnahmen geht dafür drauf!

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Kanarische Inseln – FEDECO Canarias (Verband für Unternehmens- und Handelsentwicklung der Kanarischen Inseln) warnt vor der ernsten Lage, in der sich Selbstständige auf dem Archipel aufgrund des überproportionalen Anstiegs der Gewerbemieten befinden.

Laut Daten des Observatoriums für Selbstständige betrachten bis zu 47 % der Selbstständigen die Miete als ihre größte berufliche Ausgabe. 43 % geben zwischen einem Viertel und der Hälfte ihrer Einnahmen dafür aus. Darüber hinaus betrachtet jeder Vierte (27 %) diese Kosten als echte Belastung, die die Entwicklung und das Überleben seines Unternehmens behindert.

Keine Grenze bei Gewerbemiete nach oben

Zwar hatte die spanische Regierung nach der Corona-Pandemie Maßnahmen ergriffen, um den Anstieg der Wohnraummieten anhand des Verbraucherpreisindexes einzuschränken, aber diese Maßnahme greift nicht für Gewerbemieten. Bei Wohnraum gab es seit 2021 einen Anstieg im Land von durchschnittlich 9,5 %, bei Gewerberäumen jedoch von mehr als 30 %.

Besonders besorgniserregend ist die Situation auf den Kanarischen Inseln. Hier leiden Einzelhandel und Gastgewerbe in den Touristengebieten und den Hauptstädten am stärksten unter den steigenden Mieten.

Der Verband behauptet, dass der Druck auf dem Immobilienmarkt, gepaart mit Spekulation und unlauterem Wettbewerb durch große Ketten und Investmentfonds, den Städten ihre Identität raubt und die Rentabilität von Gaststätten und kleinen traditionellen Unternehmen untergräbt.

Das sagen die Branchenvertreter zur Gewerbemiete

„Es ist nicht nachhaltig, die Hälfte unserer Einnahmen nur für die Bezahlung der Räumlichkeiten auszugeben. Dadurch werden Unternehmer und historische Unternehmen, die Teil unserer sozialen und kulturellen Identität sind, vom Markt verdrängt. Wenn wir nicht handeln, besteht die Gefahr, dass in den kommenden Jahren ein großer Teil der verbleibenden kanarischen Geschäftsstruktur verschwindet.“

Víctor Sánchez Cruz, Generalsekretär des Kanarischen Verbands für Unternehmens- und Handelsentwicklung, fügt hinzu: „Mieten sind nicht länger nur eine weitere Ausgabe; sie sind ein strukturelles Hindernis, das Modernisierung, Generationswechsel und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Schlüsselsektoren wie Handel und Gastgewerbe behindert. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden: Preisregulierung in Problemgebieten, direkte Mietbeihilfen, ein Pool leerstehender Räumlichkeiten, die Wiederherstellung ungenutzter öffentlicher Räume und ein Rahmen, der kleinen Unternehmen die Weiterführung ihres Geschäftsbetriebs garantiert.“

FEDECO Canarias fordert die öffentlichen Verwaltungen auf regionaler und lokaler Ebene auf, sich dringend mit dieser Situation zu befassen. Steigende Gewerbemieten bedrohen nicht nur das Überleben Tausender Unternehmen, sondern gefährden auch das Leben in den Vierteln, die Arbeitsplätze und die Nachhaltigkeit der Tourismus- und Dienstleistungswirtschaft des Archipels. – TF

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