Kanarische Inseln – Gleich zwei Äußerungen zum Gesundheitssystem von Spanien sorgen für Schlagzeilen. Zum einen betrifft es die Mundgesundheit bei Kindern und zum anderen die äußerst hohe Lebenserwartung in Spanien. Beides steht in einem Gegensatz zueinander, der kaum zu verstehen ist. Aber fangen wir einmal mit der Studie an, die die Universität für Zahnmedizin in Madrid veröffentlich hat.
Demnach leiden besonders Kinder in Südspanien und auf den Kanarischen Inseln unter einer schlechten Mundgesundheit. Hier fällt auf, dass besonders ärmere Familien den Kindern keine gute Mundgesundheit bieten können.
Hingegen ist die Mundgesundheit im Norden (Baskenland, Katalonien, Navarra) besonders gut. Hier leiden nur 26,2% der Kinder (im alter von 12 Jahren) an Karies und haben im Schnitt 0,52 Zähne zerstört. Auf den Kanarischen Inseln hingegen leiden 51,9% der Kinder in der gleichen Altersgruppe an Karies und 1,51 Zähne sind im Schnitt in Mitleidenschaft gezogen.
Dem entgegen steht eine Studie, die in England veröffentlich wurde, hier wird das Gesundheitssystem für die besonders hohe Lebenserwartung verantwortlich gemacht. Auch wenn die Menschen monatelang auf eine wichtige Operation warten, ist man wohl der Meinung, dass unser Gesundheitssystem besonders gut sei. Denn im Schnitt werden die Spanier 81,2 Jahre alt. Um dies festzustellen, wurde das Gesundheitssystem von 50 Ländern im Zeitraum 1990 bis 2010 analysiert.
Es fällt bei dieser Studie besonders auf, dass die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen im Mittelfeld rangiert. Hierfür wird besonders das Essverhalten verantwortlich gemacht. Dieses Essverhalten nennt man auch „Mittelmeer-Diät“. Denn es kommt besonders viel Obst und Gemüse sowie Fisch auf den Tisch. Abgerundet mit sehr gesundem Olivenöl sei dies einer der Hauptgründe für die hohe Lebenserwartung.
Weltweit rangiert Spanien damit auf Platz Fünf, lediglich Australien, Kanada, Norwegen und die Vereinigten Staaten liegen bei der Lebenserwartung noch vor Spanien. – CK