Las Palmas – Das es der Hauptstadt von Gran Canaria aus finanzieller Sicht nicht so besonders gut geht, sollte recht bekannt sein. Doch welche Außenstände es auf Konten von Lieferanten der Stadt gibt, ist nicht ganz so bekannt. Seit dem Jahr 2011, wo der Höchststand bei 58 Millionen Euro lag, reduzierte die Stadt die Außenstände kontinuierlich auf nun ca. 14 Millionen Euro. Das ist aus städtischer Sicht wohlwollend zu sehen, den kleinen und großen Betrieben fehlt das Geld jedoch noch immer.

Jetzt wurde eine Charge in Höhe von 400.000 Euro zur raschen Auszahlung freigegeben für Rechnungen, die aus den Jahren 2007 bis 2011 stammen. Die Stadt möchte diesen Betrag schnellstmöglich auszahlen, um die Wirtschaftlichkeit der Betriebe zu stärken. Alleine dieses Argument ist schon fast unverschämt, wenn man bedenkt, wie lange die Firmen schon auf das Geld warten müssen. Es geht hier ja schließlich nicht um Kredite für die Firmen, sondern um Rechnungen, die die Stadt noch nicht bezahlt hat.

Das Rathaus präsentierte zudem stolz, dass die Zahlungsfristen für Rechnungen in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich gesunken sind. Demnach wurden Rechnungen im Jahr 2010 mit einem Zahlungsziel von 215 Tagen gezahlt (fast 7,5 Monate), 2011 waren es schon 190 Tage (immer noch 6,5 Monate) und heute sei man mit 144 Tagen (4,8 Monate) an einem guten Punkt angekommen. Auch das ist Augenwischerei, denn es kann nicht sein, dass die Städte auf rasche Zahlungen bei Steuern etc. drängen und auch mit hohen Strafen belegen, es hingegen aber als gut angesehen wird, wenn Rechnungen der Stadt erst binnen 5 Monaten bezahlt werden.

Weiterhin will die Stadt tatsächlich in der angebrochenen Woche nochmals 2,3 Millionen Euro an Außenständen ausgleichen, die aus den Jahren 2007 bis 2011 stammen.

Die Wirtschaft sollte Aufträge der Städte nur annehmen, wenn man auf das Geld einige Jahre verzichten kann oder entsprechende Vertragsstrafen eingebunden sind, die das wirtschaftliche Überleben sichern können. – JM

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