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Neue Zeitzone für Spanien und die Kanaren?

Kanarische Inseln – Auf den Kanaren regt sich Widerstand, die spanische Festlandzeitzone an die kanarische Zeitzone (MEZ -1) anzupassen. So würde es zumindest ein Ausschuss des spanischen Kongresses gern sehen. Der Ausschuss ist der Meinung, dass es wohl der wirtschaftlichen Zusammenarbeit helfen würde. Die Idee soll jedoch nicht die Autonomie der Kanaren infrage stellen, sondern lediglich die ursprüngliche Zeitzone des spanischen Festlandes wieder herstellen.

Die Kommission möchte diesen Vorschlag an den Ministerpräsidenten Rajoy geben, da ja schließlich bis zum Jahr 1940 die Zeitsone auf dem Festland mit den Kanaren gleichgestellt war, so die Aussage des Ausschusses. General Franco hatte dies verändert, um den Schulterschluss mit Nazideutschland und Italien zu demonstrieren. Man ist sich jedoch nicht einig darüber, ob die Kanarischen Inseln damals die gleiche Zeit hatten wie das Festland, denn die Inseln waren soweit weg vom Festland, dass es die Vermutung gibt, dass die Kanaren die Zeit nicht mitgeändert haben. Über diese Idee ist nun Streit entbrannt.

Denn die Kanaren sahen es immer als wirtschaftlichen Vorteil, dass man über die eine Stunde Zeitdifferenz verfügt. Die Universität von Las Palmas untersucht unterdessen die Geschehnisse in der Vergangenheit. Tatsächlich gab es im Jahr 1922 ein königliches Diskret, welches von Alfonso XII unterzeichnet wurde, dass eine Stunde Zeitdifferenz festlegt. Grund war, dass die Kolonie des britischen Königshauses so den Handel mit der „Heimat“ besser durchführen konnte.

Eine andere Argumentation gegen die Angleichung ist zudem die Festlegung des Nullmeridian im Jahr 1884. Damals wurde der Nullmeridian auf einem Kongress (internationale Meridiankonferenz) in Washington festgelegt. Mit dem Nullmeridian wurde dann ein neues weltweit einheitliches Zeitsystem festgelegt (GMT), dies ist mittlerweile durch die UTC (Atomgsteuertes Zeitsystem) abgelöst. Trotzdem wurde mit dem Nullmeridian auch eine Einteilung in Zeitzonen festgelegt, welch sich an den Graden der Abweichung zum Nullmeridian orientieren.

Alles in allem scheint der Vorschlag der Arbeitsgruppe des Kongresses nicht durchführbar. Trotzdem will die Arbeitsgruppe an dem Vorhaben festhalten. Die Kanaren werden entsprechende Anstrengungen unternehmen, die Zeitdifferenz aufrecht zu erhalten. Bedeutet also, sollte sich Spanien entscheiden die MEZ, die Franco damals eingeführt hat, abzuschaffen und in MEZ -1 umwandeln, wären die Kanaren wohl in Zukunft MEZ -2 und wir hätten zwei Stunden Zeitdifferenz zu den restlichen europäischen Ländern.

Ein Thema, dass aber nicht nur Spanien und die Kanaren betreffen würde… – TF

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