San Bartolomé – Das in der Politik öfters mal zurückgerudert wird ist hinlänglich bekannt. Nun wurde einmal vernünftig zurückgerudert. Noch im Januar wurde in San Bartolomé das Betreuungsprogramm für Frauen, die unter häuslicher Gewalt gelitten haben, eingestellt. Jetzt gibt es eine neue Betreuungsstelle. Ein Zusammenschluss der Gemeinden San Mateo. Santa Brigida, Tejeda, Valsequillo und San Bartolomé macht dies möglich.
Die Initiative wird 10 Menschen einstellen, die sich um Frauen und Kinder, die unter häuslicher Gewalt leiden oder gelitten haben, kümmern. Der Minister für Soziales, José Miguel Alamo zeigt sich bei der Präsentation am gestrigen Dienstag zufrieden. Fast 4 Millionen Euro kostet dieses Projekt, davon werden 54% von der gesamtkanarischen Regierung getragen und der Rest von der Regierung Gran Canaria´s bzw. teils von den Gemeinden.
Die Direktorin des kanarischen Instituts für Gleichheit, Elena Máñez, pochte auf ein neues Programm dieser Art, nachdem schon zwei Frauen an häuslicher Gewalt im Jahr 2013 verstorben sind. Sie untermauerte Ihre Forderungen auch mit Fakten, so gab es allein im August bei der Notrufzentrale 2.213 Anrufe wegen häuslicher Gewalt, das waren 26% aller Notrufe im August. Dies sei auch nur ein Bruchteil der Fälle, denn schließlich haben Frauen nach einer Studie nur zu 4% angegeben, dass sie dies als Gewalt ansahen.
Dies ist ein klassisches Beispiel dafür, wie man sich in der Politik irren kann, und hier handelt es sich um einen kleinen Irrtum, der 2 Menschenleben gekostet haben könnte… Man kann nur hoffen, dass die Politik aus Sparwut solche Dienste nicht wieder einstellt. – JM
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