Berlin/Kanarische Inseln – Der Präsident der Kanarischen Inseln, Paulino Rivero, hat am Eröffnungstag der ITB in Berlin über verschiedene Themen zu den Fachbesuchern und Pressevertreten gesprochen. Darunter die Zukunft der Kanaren auf dem deutschen Markt und auch das „Problem“ der geplanten Ölförderung vor den Küsten der Kanarischen Inseln.
Zur kurzfristigen Zukunft sagte Rivero: „Dieses Jahr wird vor allem für die Tourismusbranche und die Wirtschaft der Kanarischen Inseln positiv sein“. Die Sitzplatzkapazität auf Flügen zwischen Deutschland und den Kanaren wurde um 281.000 erhöht, verglichen mit 2013, dies geht einher mit dem geplanten Wachstum in der Tourismusbranche. Er sprach auch darüber, dass die Maßnahmen, die seit 2009 von der Regierung gestartet wurden, die „flachen Jahre“ beendet haben. Der Tourismus gewinnt an „Dynamik“ und der Sektor erreicht zufriedenstellende Zahlen. Die wichtigsten Maßnahmen die Rivero sieht sind die verbesserte Konnektivität die bessere Wettbewerbsfähigkeit der Flughäfen und die Verbesserungen in der Versorgung der neuen Bedürfnisse der Touristen.
Dann leitete er auf das Thema Ölförderung um, er sagte, „um die gewünschte Wirkung zu erzielen, ist es wichtig, die wertvollen Gebiete der Kanaren zu respektieren“. Insgesamt sei es ein „Fehler“ an diesem Projekt festzuhalten, da man damit die Zukunft der Inseln gefährdet. Er verglich es sogar mit den Fehlern der Zentralregierung, die gemacht wurden, bevor die Wirtschaftskrise ausgebrochen ist. Damals habe man auch an Ideen festgehalten und die Blase ist geplatzt, das darf mit diesem Projekt nicht passieren. Er selbst sieht in der Ölgewinnung eher negative Aspekte, die Gefahren für die Inseln sind einfach zu groß. Die wirtschaftliche Autonomie der Inseln ist gefährdet, denn, wenn es einen Unfall gibt, würde die wichtigste Wirtschaftssäule der Inseln, der Tourismus, zusammenbrechen. Er forderte erneut, dass die Bürger der Kanarischen Inseln darüber ein Referendum abhalten dürfen.
Die Pläne Marokkos auch nach dem Öl zu bohren sieht er ebenso kritisch und wünscht sich, dass die Zentralregierung eine „moralische Forderung“ an Marokko richtet. Trotzdem ist es ein Unterschied, ob man 500 Kilometer von der kanarischen Küste entfernt nach Öl bohrt, so wie es Marokko tut oder ob man nur 9 Kilometer von der Küste entfern danach sucht, so wie die Zentralregierung. Dies war ein indirekter Seitenhieb gegen den Wirtschaftsminister Soria (PP) der immer wieder betonte, dass Marokko nach dem Öl genau so suche, wie Spanien und man dies nicht einfach zulassen kann, wenn die Ölblasen doch in spanischen Gewässern liegen. – TF