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Vorteilsnahme in Höhe von 20-27 Millionen Euro, Präsident Bravo de Laguna steht massiv unter Druck

Gran Canaria – Wenn man an den ehemaligen Bundespräsidenten Wulff denkt, weiß man, dass er sein Amt aufgeben musste wegen angeblicher „Vorteilsnahme“, was man im weitesten Sinne als Korruption sehen kann. Auf Gran Canaria gibt es einen ähnlichen Fall mit weniger schweren Folgen. Seit dem Ende des vergangenen Jahres werden immer stärkere Korruptionsvorwürfe gegen den Präsidenten der Inselregierung José Miguel Bravo de Laguna laut.

Im Zusammenhang mit der Renovierung des Einkaufzentrums Oasis in Maspalomas kommen immer neue Vorwürfe und Details ans Tageslicht, die den Politiker der PP nicht gut dastehen lassen. Aber Konsequenzen gab es bisher nicht im Gegenteil. Bisher verweigert der Präsident von Gran Canaria, zu den Vorwürfen eine Äußerung abzugeben, lediglich die Aussage, dass es „keinerlei Grundlage“ gibt, steht wie der Fels in der Brandung.

Aufforderungen des Parlaments, die Einkünfte offenzulegen ist er bisher ebenfalls nicht nachgekommen auch eine Kooperation mit den Ermittlungsbehörden gibt es nicht wirklich. Sollte ein Journalist das Thema ansprechen, wird dies nur mit Ablehnung quittiert. Kürzlich sprach der Minister für Enerie und Tourismus von Spanien, José Manuel Soria, sein vertrauen gegenüber dem Präsidenten von Gran Canaria aus, kein Wunder beide stammen aus derselben Partei und auch von der gleichen Insel.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Präsident den Aufforderungen des Parlaments nachkommen muss, wenn man den Fall Wulff als Beispiel heranzieht, dann kann man davon ausgehen, dass auch Bravo de Laguna sein Amt bald räumen muss, auch wenn er sich derzeit immer wieder aus allem herauswendet.

Wie alles begann
Im vergangenen Dezember erstattete der ehemalige Geschäftspartner von Bravo de Laguna, Cristóbal Rodríguez Marichal, eine Anzeige wegen Vorteilsnahme, damit begannen die Ermittlungen. Einen tatsächlichen Ermittlungserfolg konnte man bisher jedoch nicht vermelden, dazu scheint alles zu undurchsichtig zu sein. Wie es auf den Kanaren oft der Fall ist, scheint darin auch die Familie des Präsidenten stärker eingebunden zu sein, was die Arbeit noch erschwert.

Es gibt verschiedene Vorwürfe, die in den letzten Wochen nach und nach der Öffentlichkeit bekannt wurden. So soll es Verschiebungen bei Aufträgen gegeben haben, oder auch Erteilungen von Genehmigungen die nicht den aktuellen Gesetzte entsprachen. Auch soll gegen Umweltauflagen bewusst verstoßen worden sein. Jedem mal dabei, ein Familienmitglied von Bravo de Laguna.

Wenn man alle Vorwürfe zusammenaddiert, kommt die Familie auf einen Verdienst von 20 bis 27 Millionen Euro, allein durch dieses „Projekt“. Es wäre sicherlich bis heute alles gut gegangen, denn die Familie nutzte einen Strohmann, um alles zu verschleiern. Wenn die Anzeige des ehemaligen Geschäftspartners nicht eingegangen wäre, dann wüsste man bis heute wohl nichts von den Machenschaften der Präsidentenfamilie.

Es wird also nur noch eine Frage der Zeit sein, bis es mehr Licht in diesem dunklen Bereich gibt und der Präsident wird wohl nicht mehr allzu lange den Posten halten können, auch wenn er alles dafür tut, damit dies so bleibt. – TF

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