Gran Canaria – Der Angriff eines Hais aus der vergangenen Woche sorgte für erregte Gemüter, nun hat sich der Direktor der Forschungsgruppe Biodiversität und Naturschutz der Universität Las Palmas, der Biologe Ricardo Haroun, zu dem Vorfall geäußert. Er sagte Haie sind an sich friedliche Tiere und das Bild was von Ihnen in Filmen gezeichnet wurde sei schlichtweg falsch. Es „sind Tiere, die wie fast jeder andere Fisch, Fleischfresser sind und an der Spitze der Nahrungskette stehen“. Allerdings ist ein Angriff auf einen Menschen keine absichtliche Tat.
Hai leben in den Gewässern der Kanarischen Inseln schon immer, allerdings wird in einigen Medien davon berichtet, dass es das einzige „gefährliche“ Tier im Wasser sei, was auch falsch ist, denn es leben auch verschiedene Rochenarten und Barrakudas in den Gewässern der Kanarischen Inseln. Auch diese Tiere können theoretisch für den Menschen eine Gefahr bedeuten.
In den Gewässern der Kanarischen Inseln leben mehr als 20 Haiarten darunter auch endemische Arten, die es nur hier auf der Welt gibt. Sie sind jetzt nur öfters zu sehen und in den Medien präsent, weil immer mehr Menschen in den Gewässern rund um die Inseln aktiv sind, sie waren aber schon immer da.
Den Angriff tituliert er auch als „außergewöhnlich“ und er sei es nicht Wert „deshalb Alarm zu schlagen“. Dem kann man zustimmen, wenn man die Kanarischen Inseln kennt und schon oft im Meer war, weiß man, dass solche Fälle hier eben nicht zu der „Normalität“ gehören, wie dies z.B. in Australien eher der Fall ist.
Ein angeführter Grund in den Medien ist auch die kommerzielle Fischzucht vor den Küsten von Gran Canaria, auch dem widerspricht Haroun. Dort leben allerlei Raubtiere im Wasser die auf die Chance warten etwas abzubekommen, aber das die Möglichkeit bestünde, dass das Futter der Fischkulturen dafür verantwortlich sein könnte sei absurd, denn dies ist gewähltes Futter welches Haie nicht fressen. Man hat also schon daran gedacht als man mit der Fischzucht angefangen hat.
In der tat ist kein anderer Bericht bekannt bei dem es zu „übergriffen“ von Haien auf Menschen gekommen ist, auch wenn tatsächlich die Menge an Hai-Sichtungen zugenommen hat, dies lässt sich aber genau mit dem Argument bestätigen, welches Haroun angebracht hat, je mehr Menschen ins Meer gehen desto mehr Details und Tiere werden auch entdeckt. Weiterhin ist das Schwimmen im Meer von Gran Canaria sicher sofern man sich an die Anweisungen der Behörden und Rettungsschwimmer hält. – TF
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