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Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter, dank All-Inklusive könnte es aber noch mehr sein

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Kanarische Inseln – Auch im Juli sank die Zahl der Arbeitslosen auf den Kanarischen Inseln weiter. Laut Angaben des Ministeriums für Arbeit und Soziales sind noch 232.069 Menschen bei den Arbeitsämtern registriert, das sind 2,03% oder 4.807 Menschen weniger als noch im Juni 2016. In den letzten 12 Monaten sank die Zahl der Personen ohne Arbeit um 11.837 Personen also 4,85%.

Wenn die Zahl der Arbeitslosen genau so schnell sinken würde, wie die Zahl der Rekorde aus dem Tourismus wären wir auf den Kanaren wohl in Vollbeschäftigung. Allerdings ist der Wirtschaftsmotor Nummer eins auf den Kanaren kaum in der Lage neue Stellen zu schaffen, doch warum ist das so?

Dafür gibt es viele Gründe, einer ist das strengere Arbeitnehmer-Recht, eine Vollzeitstelle auf den Kanaren mit unbefristetem Vertrag kann den Arbeitgeber schnell teuer zu stehen bekommen und vor einem Gericht gibt es kaum eine Chance sich als Arbeitgeber durchzusetzen, was an sich auch etwas gutes hat. Hierdurch gibt es dann allerdings nur befristete Verträge, gern auch mit Halbtagskraft die dann aber Vollzeit arbeiten soll, also ausgebeutet wird. Ein wichtiger Grund ist sicherlich auch die Art der Urlauber, die Zahl der All-Inklusive-Gäste steigt stetig an, das wohl denkbar schlechteste Geschäftsmodell für eine touristische Zone. Niedriger Preis und alles drin, davon kann man keine neuen Stellen schaffen.

Ein Beispiel:
6 Tage All-Inkl. Gab es vor Kurzem für Teneriffa zu dem irren Preis von 302 Euro! Davon kann man 20-30% Veranstalter-Verdienst abziehen, bleiben also noch ca. 240 Euro, davon wird der Hin- und Rückflug bezahlt sowie die Transfers, dann bleibt was übrig? Natürlich kommt es darauf an, was die Flüge den Veranstalter kosten, man kann von günstigeren Preisen ausgehen als bei eigener Buchung. Allerdings 50% dieses Preises (Schätzung) sollte man schon mindestens kalkulieren, bedeutet im Glücksfall also ca. 100 € für den Flug und etwa 10 Euro für die Transfers. Dann sind wir bei einem Restbetrag von 130 € für 6 Tage (5 Nächte = 26 € pro Tag) die das Hotel etwa bekommen wird. Davon sollen Getränke, Essen, Zimmerservice, Personal, Strom, Wasser etc. bezahlt werden. Das diese Rechnung nicht aufgehen kann sollte jedem klar sein. Von der Qualität die möglich ist wollen wir da gar nicht erst berichten.

Fazit:
Die Verantwortung für eine funktionierende Tourismusregion liegt auch in den Händen der Urlauber, buchen Sie gern auch Pauschal, mit Frühstück oder Halbpension aber versuchen Sie All-Inklusive zu vermeiden, dies schadet der Region und auch die Qualität ihres Urlaubes leidet darunter. – TF

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