Kanarische Inseln – Die Regierung der Kanarischen Inseln hat die Strategie für die Reduzierung von Kunststoff des einmaligen Gebrauchs vorgelegt, darin sind sowohl steuerliche Anreize für Unternehmen als auch Sanktionen enthalten. Das Dekret soll ab 2021 n Kraft treten, bis dahin gilt eine Übergangsfrist. Mit diesem Dekret folgt die Regierung der Kanarischen Inseln den EU-Vorgaben für die Beseitigung von Einmal-Geschirr.
Das Ministerium für Territorialpolitik, Nachhaltigkeit und Sicherheit erklärte dazu, dass die Menschen der EU etwa 12 Minuten am Tag Einmal-Geschirr verwenden, allerdings 50% der Müllberge in den Deponien der Kanaren sei diesem Plastik zuzuordnen. Ein Verhältnis, das gar nicht geht!
Mit diesem Dekret sind die Kanarischen Inseln Vorreiter in Spanien. Denn bisher hat weder die zentrale Regierung noch eine andere Region ein solches Dekret vorgestellt. Die Steuervorteile betreffen vor allem Unternehmen, die auf Produkte umstellen, die kompostierbar oder wiederverwendbar sind. Sanktionen müsse es jedoch auch geben, denn nur so könne man solche Regelungen auch wirklich durchsetzten, so das Ministerium. Wie hoch diese Geldstrafen ausfallen können, ist bisher noch nicht genau festgelegt.
Bereits in diesem Jahr wird an den Schulen der Kanarischen Inseln kein Plastik für den einmaligen Gebrauch in den Kantinen mehr verwendet. In den Gesundheitszentren werden einige Tests durchgeführt, ein Bereich, in dem der einmalige Gebrauch von Plastik unerlässlich ist, so das Ministerium, aber auch hier soll reduziert werden.
Das Mikroplastik in den Meeren und die Verschmutzung der Strände durch Plastikabfälle war auch Thema, hier werden ebenfalls Strategien entwickelt, wie Umwelttage und spezielle Boote, die für die Reinigung eingesetzt werden sollen. Bis 2021 soll dann alles fertig sein.
Auch der Inselpräsident Fernando Clavijo nahm an der Präsentation teil. Er sagte, dass es „als Gesellschaft eine lange Zeit gedauert hat, u sich diesem Problem zu stellen“, seit der Mitte des 20. Jahrhunderts sei dieses Problem in der Mache gewesen, die Wegwerfgesellschaft begann zu existieren, nun „50 Jahre später haben wir die entsprechenden Probleme“, so Clavijo. – TF
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