Auf Gran Canaria gibt es viele Tierarten, die man ggf. so nicht aus Deutschland kennt oder zumindest nur anders. Eine dieser Arten ist auch die Kakerlake, diese gibt es hier in diversen Größen und diversen Unterarten. Viele ekeln sich vor diesen Tieren oder bekommen gar Schreianfälle, wenn man diese entdeckt. Letztendlich sind alle Bedenken aber sinnlos, denn diese Tiere sind sehr reinlich und haben auch nichts mit Unsauberkeit zu tun, wie oft bei Touristen vermutet wird.
Sobald man irgendwo eine Kakerlake sieht, wird gleich behauptet, da ist es dreckig, stimmt so allerdings nicht. Denn Kakerlaken tauchen in der Regel nur dort auf wo das liebste Futter zu finden ist, dazu zählten vor allem oder hauptsächlich Trockenprodukte wie Reis, Nüsse, Müsli, Chips etc. Kakerlaken nehmen diese Produkte relativ schnell wahr und orientieren sich dorthin, bedeutet also, wenn man als Tourist solche Produkte mit ins Apartment oder die Unterkunft bringt, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass diese Tierchen auftauchen. Daher der erste wichtige Rat, wenn man solche Produkte eingekauft hat, sollte man diese nach dem Öffnen wieder gut verschließen, geht dies nicht, sind wiederverschließbare Dosen angebracht. Ein weiter Tipp, bei Brotkrümeln vom Frühstück nicht warten, sondern wegfegen in den Müll, das lockt die Kakerlaken auch recht schnell an.
Sollten Sie trotz aller Vorsicht mal ein Tier entdecken, es töten ist ok. Hinlänglich wird immer behauptet, dass dies dazu führt, dass die Eier verteilt werden, stimmt so auch nicht! Denn die Tiere besitzen einen Eiersack, den diese im Todesfall noch abstoßen, um das Überleben der Spezies zu sichern. Daher, beim Töten der Tiere immer alles komplett reinigen und man ist auf der sicheren Seite. Eine elegantere Lösung ist aber auf Gift. Man bekommt es in jedem Supermarkt, ein Spray, das in der Regel sogar für mehrere Monate bzw. ein Jahr Schutz bieten soll. Es wirkt recht schnell die Tiere sterben, aber auch dann am besten gleich entsorgen, auch wenn das Haftgift den Eiersack ebenfalls angreift, auf Nummer sicher gehen ist immer ratsam.
Was aber tun, wenn man eine regelrechte Plage hat?
Nun zunächst muss man schauen, was ist eine Plage? Täglich ein oder zwei im Zimmer zu finden jedenfalls nicht. Mit den oben genannten Maßnahmen sollte es auch besser werden. Als Plage kann man davon sprechen, wenn man das Licht anmacht (die Tiere lieben Dunkelheit) und man entdeckt auf die Schnelle um die 50 Exemplare. Dann sollte umgehend gehandelt werden, der Rezeption eine Information geben, das Zimmer wechseln etc. denn hier muss ein Kammerjäger ran. Evtl. haben sich die Tiere über einen längeren Zeitraum im aufgequollenen Holz der Möbel eingenistet, das kann passieren ist aber dennoch nicht schön oder gar akzeptabel. Ein Problem, welches auf den Kanarischen Inseln seit Anbeginn der Besiedlung besteht, kann man manchmal nur mit der chemischen Keule beseitigen. Da sollte man als Mensch aber auch nicht dabei bleiben. Überlassen Sie dies den Experten.
Manchen Anlagen (leider zu wenige) nutzen auch diverse Servicefirmen um sich langfristigen Schutz gegen die Tiere zu sichern, dort werden die Gartenanlagen regelmäßig mit speziellen Giften behandelt die eine Ausbreitung verhindern. Aber auch hier gilt, wenn Paarungszeit ist, dann können die Kakerlaken trotzdem auftauchen in den Zimmern. Warum? Ganz einfach, die Weibchen wachsen dann Flügel und die Tiere können über das Gift hinweg fliegen zu der gewünschten Futterquelle oder dem gewünschten Versteck.
Aber ganz wichtig, behalten Sie immer im Kopf, mit Sauberkeit hat es bei diesen Tieren überhaupt nichts zu tun. Die tägliche Suche nach Futter und Nistplätzen ist der eigentliche Grund für das Auftreten der Tiere. Wir wünschen Ihnen trotzdem einen stets Kakerlaken-freien Urlaub auf Gran Canaria und wenn nicht, dann haben Sie ja nun eine gewisse Grundidee, was der Grund sein könnte und was man tun sollte.