Arguineguin – In den frühsten Morgenstunden des gestrigen Donnerstages ist erneut ein Boot mit Flüchtlingen vor der Küste von Gran Canaria aufgetaucht, es war gegen 0:15 Uhr als die Rettungskräfte davon erfahren haben. Laut Angaben der Menschen an Board sollen sich 21 Personen auf dem Flüchtlingsboot befunden haben, bei der Landung an Land soll der Bootsführer alle dazu aufgerufen haben das Boot zu verlassen und selbst an Land zu kommen, dabei wurden zwei Erwachsene und ein Kleinkind im Alter von ca. 1,5 Jahren ins Meer gerissen. Dies passierte gegen 2:00 Uhr in der Nacht und nur einige Meter von der Küste entfernt.
Durch die Dunkelheit und das Chaos gab es keinerlei Möglichkeit die Personen zu entdecken, sie verschwanden. Die Rettungsteams suchten am gestrigen Donnerstag, auch mit einem Hubschrauber, das Küstengebiet ab und man fand tatsächlich eine leblose Frau im Meer. Allerdings wurde der Leichnam zuvor von einem Ausflugsboot gemeldet. Gegen 16:20 Uhr wurde der Leichnam aus dem Meer geboren und zum Hafen von Arguineguin gebracht, dort befanden sich auch die anderen Flüchtlinge des Bootes. Die verstorbene Frau soll etwas wie eine Schwimmweste angehabt haben. Nach den anderen beiden Menschen wird noch gesucht, die Hoffnung schwindet aber weiter, diese noch zu finden.
Laut Angaben der Behörden sollen alle Flüchtlinge aus der Südsahara stammen bis auf zwei Männer, diese seien aus den Magreb-Staaten. Wenn sich der Tod aller drei Personen bestätigt würde die Zahl der offiziell bekannten Todesopfer in Kanarischen Gewässern durch Flüchtlingsüberfahrten in diesem Jahr auf 4 steigen. Insgesamt seien bisher 30 Boote im laufenden Jahr registriert worden, damit kamen 305 Flüchtlinge auf die Kanarischen Inseln, damit sind es 6 Boote und 71 Personen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Das Boot von gestern zählte damit zu den größten in diesem Jahr. – TF