Gran Canaria – Der Plan zur Bekämpfung der Wildziegen des Cabildo de Gran Canaria war bisher sehr erfolgreich. Die Population im Gebiet GüiGüi sank von rund 300 Tieren (Januar 2018) auf aktuell 77 Tiere (Januar 2019), alles ohne die Tiere zu töten. Dies war auch nur möglich, weil sowohl Bevölkerung als auch Cabildo gut zusammengearbeitet haben. Dies teilte der Inselpräsident Antonio Morales auf einer Pressekonferenz mit.
Seit Oktober 2017 wurden insgesamt 181 Wildziegen eingefangen und in eines der 64 Schutzzentren gebracht. Die Zählung der Tiere wurde auch, aus Gründen der Transparenz, von einem externen Unternehmen durchgeführt. Das Unternehmen versucht auch mit GPS-Halsbändern die entsprechenden Wildziegen zu versehen, so seien diese immer lokalisierbar.
Nun soll noch eine Art Quarantäne-Station eingerichtet werden um die Wildziegen wieder zu Haustieren zu machen, dadurch sollen die Ziegen dann wieder in entsprechende Farmen aufgeteilt werden können um in der Landwirtschaft weiter leben zu können.
Bis 2021 stehen im Haushalt von Gran Canaria noch 1,3 Millionen Euro für dieses Projekt zur Verfügung. Morales bedankte sich auch bei den freiwilligen Helfern aus der Bevölkerung, denn diese zahl liegt aktuell bei 80 Personen, im Jahr 2016 waren es nur 20 Personen. So werden wir „mittelfristig nachhaltige Ergebnisse erzielen“, so Morales.
Der Umweltminister von Gran Canaria, Miguel Ángel Rodríguez sieht dies als „Erfolgsfall“ der ein klares Beispiel dafür ist, „dass die Einbeziehung der Bürger für die Lösung von Umweltproblemen auf Gran Canaria auch von entscheidender Bedeutung ist“.
Der Minister unterstrich auch nochmals, dass man vonseiten der Regierung nichts gegen Wildziegen habe, allerdings ist der Schaden für Gran Canaria zu hoch, als dass das man die Tiere einfach in den Bergen umherstreifen lassen könnte. Die Aufforstung auf Gran Canaria ist komplex und kostenintensiv, junge Bäume werden von den Ziegen zerstört und so würde alles einfach viel zu lange dauern oder gar scheitern. Zudem seien die Ziegen keine „echten“ Wildziegen, die Tiere sind irgendwann den Ziegenhirten entflohen und dann ausgewildert, auf Gran Canaria gab es niemals Wildziegen bis zum Einbringen durch den Menschen.
Antonio Morales ergänzte dann noch, dass die Regierung „für ein kontrolliertes Weiden in den Bergen ist“, aber wilde Ziegen dürften einfach nicht sein.
Es ist schön zu sehen, dass es auch ohen Töten geht, da hat ein Umdenken seit Beginn des letzten Jahres eingesetzt. – TF
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