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Tourismus auf den Kanaren schwächelt – Gran Canaria am stabilsten beim Umsatz

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Kanarische Inseln – Der Zusammenbruch des Tourismus auf den Kanarischen Inseln ist natürlich ein Thema, welches nicht wegzudiskutieren ist. Allerdings gibt es auch hier immer unterschiedliche Denkweisen und Aussagen, so zum Beispiel sagte das Cabildo von Teneriffa, das man den Rückgang besser verkraften könne als andere Inseln der Kanaren, die Fakten sprechen allerdings eine ganz andere Sprache. Denn ein guter Indikator für eine funktionierende Tourismusindustrie ist die Zahl der Übernachtungen, die in einem Reiseziel verbucht wurden. Zudem dann noch der durchschnittliche Zimmerpreis, daraus ergibt sich dann ein Indikator, den man anwenden kann, um festzulegen, wie gut es einem Reiseziel wirtschaftlich wirklich geht.

Wenn man diese Zahlen betrachtet ist Gran Canaria die einzige Insel der Kanarischen Inseln, die im laufenden Jahr 2019 einen Rückgang praktisch verhindert hat. Am schlimmsten hat es Fuerteventura „erwischt“. Nachdem die Reiseziele Ägypten und die Türkei den Kanarischen Inseln wieder die All-Inklusive-Gäste abnehmen sinken die Touristenzahlen auf allen Inseln.

Das Cabildo von Teneriffa, in Form des Präsidenten Carlos Alonso, hat sich die Statistik auch angesehen und kommt zu dem Schluss, dass Teneriffa die einzige Insel ist, die den Einbruch im Tourismus am besten verkraftet hat. Bei dem Punkt mit der Zahl der Übernachtungen hat er auch recht. Aber er übersieht ein Detail, denn die Preise auf Teneriffa sind massiv eingebrochen, ein Fakt, der auf Gran Canaria beispielsweise nicht vorliegt.

Teneriffa verbuchte im ersten Quartal 2019 einen Zugewinn von 2,5% bei der Anzahl an Übernachtungen, das entspricht 150.000 Nächten mehr als vor einem Jahr. Allerdings zu einem hohen Preis, denn der Umsatz im Tourismus ist auf Teneriffa um 4% zurückgegangen, dies, obwohl 2,5% mehr Übernachtungen generiert wurden. Die Insel muss mit 17 Millionen Euro weniger höhere Kosten tragen.

Auf Gran Canaria ist das Verhältnis anders, denn die Zahl der Übernachtungen sank im ersten Quartal um 5,8%, also etwa 280.000 Nächte, der Umsatz im Tourismus hingegen hat sich nahezu gleich halten können, er sank „nur“ um 0,8%, damit hat Gran Canaria rund 2,9 Millionen Euro weniger an Einnahmen generiert.

Auf Fuerteventura sieht es ganz schlimm aus, die Insel verlor 15% an Übernachtungen, insgesamt 440.000 Nächte waren es weniger als im Vorjahr, hinzukommt der Preisverfall von 12%. Ein Gesamtverlust für die Insel von 18,5 Millionen Euro verglichen mit dem Vorjahr. Kein Wunder also das auf der Insel gar einige Hotels den Betrieb komplett eingestellt haben.

Nun kann man darüber streiten, was besser ist, ein stabiles Einkommen oder eine höhere Belegung, dazu eine einfache Rechnung, nehmen wir an es gibt 10 Zimmer zu vermieten, davon kann ein Hotel 5 zu einem Preis von 50 Euro verkaufen oder alle 10 zu einem Preis von 30 Euro, im ersten Beispiel generiert dies einen Umsatz von 250 Euro und im zweiten Beispiel einen minimal höheren Umsatz von 300 Euro. Die Kosten für das zweite Beispiel sind aber doppelt so hoch, sei es beim Personal, den Wäschekosten, dem Unterhalt oder gar den Steuern. Letztendlich bleibt unter dem Strich für das Hotel aus dem ersten Beispiel mehr Geld übrig. Gran Canaria arbeitet eher nach dem ersten Beispiel, hingegen arbeitet Teneriffa eher nach dem zweiten Beispiel.

Beide Möglichkeiten sind machbar und es kommt letztendlich immer darauf an, was man erreichen will. Faktisch gesehen ist Gran Canaria die Insel auf den Kanaren, die wirtschaftlich am besten weggekommen ist, zumindest bisher. – TF

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