Kanarische Inseln – In einem kurzen Statement heute Vormittag vom britischen Botschafter in Spanien Hugh Elliot erklärte dieser, dass die angeordnete Quarantäne für Briten bei der Rückkehr aus Spanien für das gesamte Staatsgebiet gelten wird. Es werde „keine Ausnahmen für die Kanarischen Inseln oder Balearen geben“. Er bestätigte in einem kurzen Interview mit dem TV-Sender LaSexta auch, dass es Gespräche mit der spanischen Regierung und den regionalen Regierungen der Kanaren und Balearen gäbe, aber „heute ist es die aktuelle Situation“.
Die britische Regierung habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber die öffentliche Gesundheit steht im Mittelpunkt bei dieser Entscheidung. Auf die Frage, wie lange diese Regelung andauern wird sagte er kurz und knapp: „Wir werden sehen“. Letztendlich hänge alles von der Entwicklung in Spanien ab.
Es wird ein paar Ausnahmen geben, so kann der Fußballverein Real Madrid nach Manchester reisen, um das Rückspiel der Champions League zu absolvieren. Die Spieler dürfen sich nicht wirklich frei bewegen und werden überwacht.
Die britische Regierung erkannte zwar auch an, dass es deutlich bessere Zahlen auf den Kanarischen Inseln und den Balearen gibt. Gleichzeitig warnt man jedoch auch davor, dass die „Fallzahlen rasch steigen können, so wie an anderen Orten“.
Auch die britische Sekretärin für Gesundheit Helen Whatley bestätigte, dass man mit den Regierungen derzeit über „sichere Korridore“ verhandelt. Ob daraus was werden kann, ist aber offen. Sie bestätigte auch, dass solche Maßnahmen durchaus auch für andere Länder ergriffen werden könnten so fern diese „notwendig“ sind. Die „schnelle und entschlossene“ Handlung der Regierung verteidigt die Staatssekretärin damit, dass man um jeden Preis „eine zweite Welle verhindern will“.
Reisebranche macht weiter Druck
Unterdessen forderte der größte Reiseveranstalter TUI UK die Regierung in London dazu auf, eine „nuancierte Quarantäne“ einzurichten. Dies würde es den Kunden ermöglichen in Regionen von Ländern zu reisen, die weniger Fälle registrieren. Wenn man eine regionalere Regelung hätte, „wäre dies einfacher mit den Kunden zu handhaben“.
Auch Ryanair hat sich dazu entschieden alle geplanten Flüge und Flugverbindungen zwischen Großbritannien und Spanien beizubehalten. Egal ob auf das Festland oder auf die Inseln.
Inselpräsident Torres plagt die Situation
In einem Interview mit Onda Cero am heutigen Morgen sprach Inselpräsident Angel Víctor Torres ganz unverblümt über die Situation. „Wenn wir auf den Kanaren keinen Tourismus haben, wird uns der Hunger auffressen“, so der Inselpräsident. Daher war es die Gelegenheit für den Präsidenten, nochmals die Forderung für Corona-Tests an Flughäfen zu betonen.
Eine Variante, die wohl doch immer mehr an Bedeutung gewinnen könnte. Wenn in der gesamten EU Tests bei jedem ankommenden Gast gemacht werden würden, dann bräuchte man auch kaum noch Coronamaßnahmen. Allerdings hätte man dann auch eine entsprechende Überwachung aller Passagiere. Torres ist sich jedoch sicher, dass „durch Tests an Flughäfen und Häfen ein Großteil der Ausbreitung bereits verhindert werden wird“. – TF