Maspalomas – Vor kurzem hieß es, dass die Dünen von Maspalomas in einem Zustand wie vor 50 Jahren seien. Nun haben fünf Forscher der Universität Las Palmas diese Euphorie etwas abgekühlt, denn diese Veränderungen seien rein „ästhetisch“. Die Experten des Cabilo de Gran Canaria bezifferten den Zustand auf etwa 50 Jahre zuvor, dies würde bedeuten, dass die Dünen in einem Zustand seien, wie vor dem großen Tourismusboom. Die Forscher der Uni Las Palmas kommen aber zu einem anderen Schluss. Sie sagten auch, dass „die Nachricht in der Gesellschaft Verwirrung ausgelöst hat“. Zudem sei diese „gefährlich“. Denn „ein paar Monate ohne Tourismus können nicht ausreichen, damit sich die Dünen regenerieren“.
Die Forscher stammen aus den Fachbereichen Geografie und Ozeanografie. Sie erinnern auch daran, dass der Bau von Hotels und Apartments in den 1960er Jahren den Dünen eine Fläche von 114,5 Hektar entzogen hat, alleine deshalb seien die Dünen nicht in einem Zustand wie vor 50 Jahren. Seither haben sich die Verhältnisse in den Dünen massiv verändert. Das Verhältnis von Wanderdünen (-47,8 %) zu festen Dünen (+305,8 %) ist durch verschiedene Dynamiken des Windes nicht wieder herzustellen.
Eine weitere Anmerkung ist, dass die Küstenlinie von Maspalomas in der Zeit um etwa 70 Meter Landeinwärts verschwunden ist, dies alleine bedeutet ein Verlust für die Dünen von 7,7 Hektar. Parallel dazu wurde immer mehr Sand von den Dünen ins Meer geweht, „zwischen den Jahren 1961 und 2003 hat sich die Erosion verdoppelt“.
Ein weiterer Punkt ist das Verschwinden der Pflanze Balancón (Traganum moquinii), eine Art Salzhafter. In den Dünen findet man diese Pflanze gar nicht mehr, im ganzen Gebet rund um Maspalomas sei die Population um 56,2 % gesunken. Auch die Zahl der Wippenpflanzen sei deutlich geringer als 1961.
Manche Dinge lassen sich nicht so leicht „zurückdrehen“
Mit diesen Fakten weisen die Forscher die Behauptung zurück, dass die Dünen einen Zustand wie vor 50 Jahren hätten. Es gibt zwar „ästhetische Veränderungen“ allerdings nicht mehr. Die Umwelteinflüsse, die von den Forschern benannt wurden, können nicht unterdrückt werden, sodass die Dünen niemals den Zustand wie 1961 erhalten können. Dazu müsste massiver etwas verändert werden. – TF
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