Gran Canaria – Bei seinem heutigen Besuch auf Gran Canaria wurde Minister Jose Luis Escrivá (Inklusion, soziale Sicherheit und Migrationen) von den Tatsachen vor Ort eingeholt. Fast zeitgleich mit dem Minister kamen gleich neue Flüchtlinge im Hafen von Arguineguin an. In den letzten Stunden waren es über 400 auf den Kanarischen Inseln. Vor Ort sagte er, er „habe sich nicht vorstellen können, was ihn an diesem Tag erwartet“, als er den Hafen von Arguineguin betrat. Der Minister sah das Elend vor Ort mit den eigenen Augen, Menschen die wie Tiere auf dem Boden des Hafengeländes schlafen müssen, weil die Verfahren nicht schnell genug laufen. Zudem Mitarbeiter des Roten Kreuzes die vor Erschöpfung kaum noch Kraft genug haben diese Masse an Arbeit zu leisten.
Der Minister musste sich eingestehen, dass es auf den Kanaren doch nicht so gut läuft wie er zunächst dachte. „Hier erkennt man die Realität der Situation“, sagte er zu den Journalisten vor Ort. Eigentlich waren keine Kommentare während des Besuchs geplant.
Bereits gestern Abend gab er zu, dass es an Einrichtungen zur Aufnahme von Flüchtlingen auf den Kanarischen Inseln mangelt. Das Verteidigungsministerium gab unterdessen bekannt das Militärgelände Las Canteras in La Laguana auf Teneriffa für „zivile Zwecke bereitzustellen, da dies derzeit nicht militärisch benötigt wird“.
Nichts Neues bei der Flüchtlingskrise
Trotzdem konnte man von Minister Escrivá kaum etwas erfahren, wie die Zentralregierung mit dem Thema Flüchtlinge verfahren will. Der Präsident des Hotelverbandes FEHT, José María Mañaricua nahm ebenfalls an dem Treffen teil und bestätigte den „Eindruck“ zu haben, dass es an „Koordination zwischen den Ministerien mangelt“. Letztendlich sind drei Ministerien für das Thema zuständig, neben dem Ministerium für Inklusion, soziale Sicherheit und Migrationen auch das Verteidigungsministerium und das Ministerium für Inneres.
Auch Antionio Morales (NC – Präsident Gran Canaria) forderte die Ministerien zur besseren Abstimmung auf. „Eventuell müsse Pedro Sánchez auch einen speziellen Posten in der Regierung schaffen, der genau diese Aufgabe übernimmt“.
Bisher gab es also nichts Neues bei der Flüchtlingskrise. – TF
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