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BLOG: Geschichte von Gran Canaria – Hochburg des Sklaventums im Süden der Insel

Sklaven wurden in Afrika gefangen und später nach Amerika weiterverkauft.

Lesedauer 3 Minuten

In diesem BLOG-Beitrag über Gran Canaria tauchen wir mal wieder in die Geschichte der Insel ein. Genauer gesagt schauen wir nach San Bartolomé de Tirajana in das 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit war der Süden von Gran Canaria die „Kornkammer“ die Insel. Doch damit dies überhaupt möglich war, brauchte man Arbeitskräfte. Letztendlich waren einige diese „Arbeiter“ nichts anderes als Sklaven. Als man diese nicht mehr benötigte, wurde diese nach Amerika verkauft. Manche blieben aber auch auf Gran Canaria. Genau aus dem Grund der Sklaverei gibt es Gebiete auf der Insel, die Namen wie Rosiana, Taidia, Los Moriscos oder Barranco del Negro heißen.

Aufgrund der Sklaverei, die auf Gran Canaria genutzt wurde, musste die Insel immer wieder Angriff von maurischen Piraten abwehren. Denn diese wollten die versklavten Menschen, die maurische Sklaven waren, befreien. Da die Sahara nicht weit weg war, war es für die Bewohner der Kanaren ein leichtes Spiel, hinüberzufahren und aus der Sahara jeden dunkelhäutigen Menschen zu fangen, um diesen auf den Inseln zu versklaven.

Professor Enrique Martín Santiago erklärte einst, dass Ende des 16. Jahrhunderts die meisten Sklaven nach Amerika verkauft wurden, denn zu dieser Zeit gab es sehr viele Genehmigungen für diesen Verkauf. Manchen Sklaven wurde aber auch die Freiheit geschenkt, diese nannte man „libertos“. Diese Menschen zogen nach Las Tirajanas, was dazu führte, dass man diese als „die Schwarzen von Tunte“ bezeichnete.

Nach dem Ende des Sklaventums auf Gran Canaria

Manche Sklaven erlangten auch eine Art „Berühmtheit“. 1605 beispielsweise erlangte die Familie von Antón Pérez Cabeza und seiner Frau Juana García aus dem Señorío de Agüimes, die in das Barranco de Tirajana zogen, diesen Status. Allerdings nicht schon zu dieser Zeit, sondern erst in historischen Aufzeichnungen der Insel. So wurde der Name der Familie in einer Aufzeichnung des Klosters von San Pedro Mártir entdeckt. In den Aufzeichnungen wird berichtet, dass diese besagte Familie „für mehr Sicherheit“ sorgte.

In Buch „historische und geografische Beschreibung der Kanarischen Inseln“, von Pedro Agustín del Castillo Ruiz de Vergara aus dem achtzehnten Jahrhundert heißt es, als er Tirajana beschreibt: „…, seine Nachbarschaft von 416 Einwohnern, viele von ihnen schwarz, deren Farbe so dunkel bleibt, als kämen sie jetzt aus Guinea, unabhängig von der Zeit ihrer Einreise; es ist nur bekannt, dass sie aus der Sklaverei befreit sind“.

1817 gab es sogar eine Auseinandersetzung mit dem damaligen Priester der Gemeinde. Denn die schwarze Bevölkerung hatte immer schon die Aufgabe, die heilige Figur des San Sebastían in den Prozessionen zu tragen. Daraufhin beschwerte sich diese Bevölkerungsgruppe über den Priester, „weil wir immer das Recht hatten, den heiligen San Sebastían zu übernehmen, aber in diesem Jahr hat es uns der Priester verboten“.

An dieser Stelle wies Professor Enrique Martín darauf hin, dass dies Dokumentation belegt, dass es nie bedeutetet, wenn ein Vorfahrer der schwarzen Bevölkerungsgruppe aus der Sklaverei entlassen wurde, dass diese auch künftig den Status der Gleichberechtigung innehatten.

Die Geschichte der schwarzen Bevölkerungsgruppen auf Gran Canaria geht demnach hunderte Jahre zurück, und es waren damals keine Flüchtlinge, sondern Menschen, die gezwungen wurden auf die Insel zu kommen, um als Sklaven für die Wohlhabenden zu arbeiten, damit diese weiterhin den Wohnstand genießen konnten.

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