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Marokko zündelt – „Ceuta & Melilla gehören zu Marokko, wie die Westsahara“

Spanien – Die aktuelle Lage in der Westsahara ist weiterhin brandgefährlich, da zündelt der marokkanische Ministerpräsident weiter gegen Spanien. In einem Interview mit einem ägyptischen TC-Sender erklärte der Premier, dass „Ceuta und Melilla marokkanisch, wie die Sahara“ seien. Womöglich beflügelt von den Worten des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump vom 10. Dezember, der die Souveränität von Marokko über das gesamte Königreich inklusive der Sahara aberkannte. El Othmani erklärte in dem Interview weiter, dass die beiden spanischen Enklaven diesen „Status quo fünf oder sechs Jahrhunderte haben“, daher werde „der Tag kommen, an dem wir die Angelegenheiten von Ceuta und Melilla, wie das marokkanische Gebiet der Sahara, wieder führen werden“.

Er war allerdings etwas zurückhalten, da er auch sagte, dass es derzeit nicht der „richtige Zeitpunkt“ ist, um dieses Problem mit der „spanischen Regierung zu besprechen. Zuerst müssen wir den Sahara-Konflikt endgültig lösen, was unsere absolute Priorität ist“.

Spanische Regierung reagiert zögerlich

Die Regierung von Spanien hat daraufhin die Botschafterin von Marokko in Spanien, Karima Benyaich, einbestellt und dringen aufgefordert, eine Klarstellung der Aussagen des marokkanischen Premiers Saadeddin El Othmano zu erbeten. Die stellvertretende Außenministerin Cristina Gallach hat der Botschafterin mitgeteilt, dass die spanische Regierung „von allen ihren Partnern Respekt für die Souveränität und territoriale Integrität Spaniens erwartet“.

Der politische Protest der Einbestellung der Botschafterin ist als zögerlich zu sehen, wobei man natürlich zunächst die Diplomatie walten lassen sollte. Beide Regierungen haben immer wieder betont, dass die Beziehungen ausgezeichnet und eng sind. Man hatte für Mitte Dezember auch ein Gipfeltreffen geplant, welches aufgrund der Coronapandemie in den Februar verschoben wurde.

Opposition sehr kritisch

Unter den Oppositionsparteien riefen die Worte des marokkanischen Premiers scharfe Kritik hervor. Pablo Casado (PP) hat die spanische Regierung aufgefordert „sofort zu reagieren“, weil die spanische Souveränität der beiden autonomen Städte und die nationale territoriale Integrität „unveräußerlich sind“. Auf Twitter schrieb Casado weiter: „Die interne Spaltung und die internationale Schwäche der PSOE-Podemos-Regierung kosten uns zu viel“.

Auch VOX hat eine „energische Reaktion“ gefordert und die „Feigheit“ der Regierung vor den „expansionistischen Forderungen der marokkanischen Tyrannei“ angeprangert. Dies stelle „eine Gefahr“ für die spanische Souveränität dar. „Der Feind riecht die Angst und Feigheit dieser Regierung“, sagte Vox in diversen Nachrichten im sozialen Netzwerk Twitter. – TF

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