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Regeln der 2. Welle gefährden 300.000 Selbstständige und 500.000 Arbeitsplätze bei diesen

Lesedauer 2 Minuten

Spanien – Die zweite Welle der Coronapandemie hat in Spanien massive wirtschaftliche Konsequenzen. Etwa 10 % der Selbstständigen im Land rechnen damit, die Tätigkeit einstellen zu müssen, dies entspricht etwa 320.000 Selbstständigen. Die ganzen Beschränkungen und Regeln führen zu massiven Umsatzeinbrüchen in vielen Bereichen. 1 Million Selbstständige haben weniger als 1/5 von dem Verdient, was diese im Vorjahr verdient haben. Jeder dritte Selbstständige will unter den gegebenen Umständen Arbeitsplätze in seinem Kleinunternehmen streichen, damit man evtl. Überleben kann. Dies würde etwa 500.000 Arbeitsplätze bedeuten.

Die Zahlen stammen von ATA, einem der Verbände für Selbstständige in Spanien, der eine neue Umfrage unter den Mitgliedern gemacht hatte. Die Umfrage wurde zwischen dem 23. und 25. Oktober 2020 realisiert.

Sollten keine wirtschaftlichen Maßnahmen für Selbstständige folgen, dann sind die massiven neuen Beschränkungen im Land wohl der finale Todesstoß für einen großen Anteil an Selbstständigen und deren Arbeitnehmer, warnte ATA. Es sei dringend notwendig, „angesichts eines harten Winters einen Notfallplan aufzustellen, der Hilfen bis mindestens zum 31. März 2021 beinhaltet“. ATA stellt sich vor, die Liquidität der Selbstständigen zu verbessern durch direkte Finanzmittel und auch die Nachfrage der Verbraucher anzukurbeln, durch Kaufanreize etc.

Nur mit solchen Maßnahmen könnte der Staat eine massive Pleitewelle und den Verlust von hunderttausenden Arbeitsplätzen verhindern.

Details zur Umfrage

Laut ATA haben etwa 210.000 Selbstständige im Land derzeit die Tätigkeit komplett eingestellt, davon sind 4 % bereits seit März geschlossen. Knapp 61 % der befragten Selbstständigen (knapp 2 Millionen) gab an, das man zwar den Betrieb offen hat, aber weniger als 50 % Umsatz macht. Etwa 14,5 % haben ein als „normal“ bezeichnetes Geschäft. 3,7 % (ca. 120.000) gaben an, dass sie sogar mehr Umsatz machen als im letzten Jahr. Bei denjenigen, wo der Umsatz gestiegen ist, gaben 78 % an, dass dieser zwischen 10 und 30 % höher ausgefallen ist als letztes Jahr.

Fast 40 % der Selbstständigen leiden zudem unter Zahlungsverzug der Kunden. Etwas, dass auch der Coronapandemie zu verdanken ist.

43,3 % der Selbständigen haben in den letzten Monaten einen ICO-Kredit beantragt, damit die Liquidität des Unternehmens gesichert werden kännte. Nur 18,7 % haben diesen letztendlich problemlos erhalten. Weitere 9 % haben auch einen Kredit erhalten, aber in geringerer Höhe als beantragt. 12,2 % haben den Antrag zu einem ICO abgelehnt bekommen. Bei 3,4 % steht die Entscheidung noch aus.

ATA hat hochgerechnet, dass etwa 2,3 Millionen Selbstständige in Spanien (ca. 72 %)in diesem Jahr einen Verlust von mindestens 40 % machen werden. – TF

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