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Tourismus der Kanaren könnte zu „Weltlabor für touristische Sicherheit“ werden

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Kanarische Inseln – Politiker neigen in der regel dazu, nicht alles so schwarz zu malen, wie dies manche Experten tun. Nun hat die Tourismusministerin der Kanaren, Yaiza Castillo erklärt, dass die Wirtschaft der Kanarischen Inseln wohl einen Einbruch von bis zu 28 % erwarten wird. Bisher ging man von maximal 23 % aus. Zudem erwartet die Ministerin, dass der Tourismus von einer Prognose mit 16 Millionen Gästen auf 3 Millionen einbrechen wird. Bisher ging man auf einen Einbruch auf minimal 5,3 Millionen Touristen aus. Dies würde einen historischen Rückgang von 80 % in diesem Sektor bedeuten.

Diese Zahlen basieren auf der Annahme, dass der Tourismus bis zum Sommer-Halbjahr geschlossen bleibt und das danach der Tourismus noch „halb geschlossen“ sein wird. Ob man dies nun optimistisch betrachten kann oder eher pessimistisch, das ist jedem selbst überlassen.

Auch Sie unterstreicht, dass die Zentralregierung von Spanien einen gesonderten „Schockplan“ für die Wirtschaft der Kanaren erstellen und genehmigen muss. Sie begründet dies auch damit, dass der Tourismus der Kanaren zu 87 % von Gästen aus dem Ausland abhängig ist und das die weltweite Pandemie wohl dazu führen wird, dass die vollständige Wiederherstellung des Tourismussektors erst im Jahr 2021 anlaufen wird.

„Täglich ändert sich die Situation sehr. Das bedeutet, dass wir das Szenario der Auswirkungen von COVID-19 auf den Tourismussektor aktualisieren und kommen zu dem Schluss, dass wir, abgesehen von einer leichten Öffnung in diesem Sommer, nicht davon ausgehen, dass wir 10 % Auslastung erreichen. Damit deckt sich die lokale Nachfrage nicht und ein Kaufkraftverlust geht einher. Dies wird mindestens bis zur halben Öffnung bis Jahresende anhalten“, sagte die Ministerin vor der Presse.

Zahlen machen es deutlich

Wenn man die aktuellen Zahlen aus dem Tourismus berücksichtigt, sieht man das Ausmaß noch deutlicher. Bis einschließlich Februar verbuchten die Kanarischen Inseln 2,3 Millionen Touristen. Wenn die Einschätzungen der Ministerin halbwegs stimmig sind, dann bedeutet dies für die Monate März bis einschließlich Dezember eine Gesamtmenge an Touristen von 700.000 Personen. Plus/minus ein wenig. Darin eingerechnet sind aber auch schon die Touristen, die in der ersten Märzhälfte 2020 noch auf den Kanarischen Inseln im Urlaub waren, bevor der Ausnahmezustand ausgerufen wurde.

In dem neusten Szenario rechnet man damit, dass der Tourismussektor einen Verlust von 12 Milliarden Euro in diesem Jahr einfahren wird. Dadurch erklärt sich dann auch der Verlust beim BIP von 28 %. Für den Arbeitsmarkt rechnet man aktuell mit einem Verlust von 133.000 Arbeitsplätzen allein im Tourismus.

Die Ministerin erklärte, dass die Regierung der Kanaren der Zentralregierung vorgeschlagen hat, die Kanarischen Inseln in eine Art „Weltlabor für touristische Sicherheit“ zu verwandeln. Dies gekoppelt mit einer Reihe direkter Subventionen, um die komplette touristische Kette zu modernisieren und der erforderlichen Sicherheit anzupassen. Die Ergebnisse aus dem „Testlabor“ könnten dann später auf dem gesamten Staatsgebiet angewandt werden. Das dazu notwendige Geld könnte man aus den vorgesehenen Töpfen für Modernisierungsmaßnahmen aufwenden.

Sie begründet diese Idee damit, dass „durch die aktuelle Krise, dass touristische System komplett neu konfiguriert werden muss. Also von Sicherheitskontrollen am Flughafen bis hin zu Transfers zu den Unterkünften, Zimmerservice usw., sodass wir in Reisezielen wieder Sicherheit für Urlauber und Arbeiter haben. Die Kanarischen Inseln sind ein perfektes Labor dafür“. Sie glaubt das dafür etwa 20 Millionen Euro ausreichen. – TF

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