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„Worauf wartet der Staat? Darauf das es keine Unternehmen mehr zur Rettung gibt?“

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Kanarische Inseln – Laut kanarischem Unternehmensverband (CCE) steht die Wirtschaft der Kanarischen Inseln direkt vor dem Abgrund bzw. ist schon dabei hineinzufallen, dies hat schwerwiegende soziale Folgen, so der Generalsekretär des Verbandes, José Cristóbal García bei Canarias7. Die kanarischen Unternehmen befinden sich bereits in einer Schließungswelle, die sich im letzten Quartal des Jahres noch verschärfen wird. Er begründet dies damit, dass es keinerlei „Anzeichen der Reaktivierung im Tourismus gibt“.

Es seien bereits „viele Unternehmen zur Schließung gezwungen gewesen, obwohl die eigentlichen Konsequenzen der Krise erst jetzt deutlich sichtbarer werden. Die Situation ist für viele Unternehmen mittlerweile sehr schlecht und heikel. Es ist offensichtlich, wir haben lange davor gewarnt, dass die Kanarischen Inseln aufgrund ihrer Besonderheiten in der äußersten Randlage eine differenziertere Behandlung im Vergleich zum Rest des Staates benötigen, dies kam nicht aus einer Laune heraus. Es wurde jedoch nicht unternommen und wir werden diese Auswirkungen sehr bald sehen“, warnt García. Ohne einen Tourismus werden die Kanarischen Inseln keine Chance haben, darauf bestand García auch noch.

Aufgrund der Abhängigkeit der Dienstleistungen vom Tourismus, sind die Aussichten für alle Branchen der Kanaren schlechter, als für den Rest des Staates. Das Tourismusministerium erklärte ja bereits, dass auf den Kanaren 8 von 10 Arbeitsplätzen direkt oder indirekt vom Tourismus abhängig sind. García meinte gar, es seien 85 %. „Outsourcing und hohe Abhängigkeit der Kanaren von Tourismus sind die ungünstigsten Bedingungen, um den Auswirkungen von COVID-19 zu begegnen“, meiner García weiter.

Düstere Zukunft

Er fragt sich auch, wieso der Staat nicht handelt und immer mit einem „aber“ daherkommt. Es sei unverständlich wieso noch keine klare Entscheidung für Coronatests an den Flughäfen gefällt wurde. „Worauf wartet der Staat, damit er sich endlich dafür entscheidet? Darauf, dass es keine Unternehmen mehr gibt die gerettet werden können?“, schob er zynisch nach.

Für die kommenden Monate erwartet García eine „sehr schlechte“ Zeit. Er warnt das bereits 40 % der arbeitsfähigen Inselbevölkerung Arbeitslos oder im ERTE ist. Er rechnet damit, dass es noch deutlich schlimmer werden wird.

Auch das Meinungsbarometer von CEPYME sind die Auswirkungen besonders bei kleinen und mittleren Unternehmen fatal. Von diesen Unternehmen haben etwa 90 % beim Umsatzes Einbußen hinnehmen müssen. Etwa 40 % aller Betriebe haben sogar mehr als 50 % Verlust eingefahren! 74 % der befragten Unternehmen gaben an, dass die mangelnde Nachfrage der Grund für die Verluste darstellt. 42 % glauben, dass die gesetzlichen Vorgaben ebenfalls eine Rolle spielen bei den Verlusten.

Letzteres unterstreicht wie massiv die Einschränkungen durch den Gesetzgeber weiterhin das Geschäft behindern. 50 % der befragten Unternehmen gaben an, dass man bereits die Zahl der Mitarbeiter reduziert hat. Ein Drittel aller befragten hat sogar mehr als die Hälfte der Belegschaft reduziert. Die restlichen Unternehmen haben noch den gleichen Mitarbeiterstand bzw. 6,6 % der Befragten sogar mehr Mitarbeiter als vor der Krise. – TF

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