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3 Bootsführer (Schlepper) von Flüchtlingen zu 8 Jahren Haft verurteilt

Las Palmas – Vor dem Gericht in Las Palmas wurden heute drei Schlepper zu acht Jahren Haft verurteilt. Die drei Männer waren für ein Flüchtlingsboot aus dem August 2020 verantwortlich, welches von Mauretanien aus auf die Kanaren zusteuerte. Auf der Überfahrt, die über zwei Wochen dauerte, sind fünf Menschen gestorben. Verurteilt wurden die drei Männer wegen Verbrechen gegen die Rechte von ausländischen Staatsbürger und wegen fünf fahrlässigen Tötungen. Die Haftstrafe entspricht der Mindeststrafe für diese Taten.

Die Angeklagten Ousmane C., ein gebürtiger Malier, Djibril M. aus Guinea, und Boubakar K., ebenfalls malischer Staatsangehöriger, haben zugegeben, dass sie den anderen vierzehn Flüchtlingen aus der Subsahara-Region Geldbeträge in Rechnung gestellt haben, um in dem Schiff zu reisen, damit diese auf die Kanarischen Inseln gelangen, ohne die Mindestsicherheitsbedingungen für diese Reise zu erfüllen.

Die drei Angeklagten haben der Verurteilung zugestimmt, nachdem sie die beiden Gerichtsmediziner, die einen Bericht über das Alter von zwei der Angeklagten, Ousmane C. und Djibril M., erstellt hatten, der bestätigt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass beide 18 Jahre oder älter sind, bei fast 95 % liegt.

Wenn ein voller Prozess stattgefunden hätte, dann wäre eine Freiheitsstrafe von bis zu 17 Jahren möglich gewesen, man hat sich aber in erster Anhörung geständig gezeigt und damit einen vollen Prozess hinfällig gemacht, dies reduzierte die Strafe ungemein.

Nach Schätzungen seien vier der fünf Verstorbenen zwischen dem 18. und 20. August verstorben. Der fünfte verstarb erst nach der Ankunft im Hospital Insular auf Gran Canaria. Die Todesursache wurde mit multiplem Organversagen angegeben.

Laut den Angaben der drei Täter haben diese „weder Profit an dem Geschäft erzielt noch gehörten sie zu einer Schlepperbande“, dem wollte das Gericht Glauben schenken. – TF

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