Las Palmas – Vor dem Provinzgericht in Las Palmas de Gran Canaria wurde ein 34-jähriger Mann zu einer Haftstrafe von 31 Jahren verurteilt, weil dieser sowohl seine Tochter als auch eine Freundin der Tochter sexuell missbraucht hat. Er war vor Gericht geständig und gab alle Vorwürfe des klagenden Anwalts zu. Er gab auch zu, dass die Freundin der Tochter bei der Familie aufgenommen wurde und diese dann unter Drogen gesetzt wurde, um sich an dieser zu vergehen.
Der Mann war bis zur Anklage Mitglied der spanischen Armee, aus der er unehrenhaft entlassen wurde. Es reichte eine mündliche Verhandlung aus, um die Taten zu belegen und nachzuweisen, da der Täter ja geständig war. Die beiden Mädchen waren zum Zeitpunkt der Ereignisse 13 Jahre alt.
Der private Anwalt der Opfer, Armado Martín Bueno, sagte im Abschlussplädoyer, dass der Täter „ein absolut zerstörtes Leben für seine Tochter hinterlassen hat. In keinem Fall sind solche Taten zu verstehen, besonders wenn man bedenkt, dass es der eigene Vater war“.
Auf diese Straftaten wurde die Polizei durch eigene Ermittlungen aufmerksam. In einer Operation mit dem Namen „Magnesium“ wurde im November 2018 eine Fallakte zu Pädophilen im Internet geöffnet. Es wurden über mehrere Monate diverse IP-Adresse eingesammelt, darunter auch die Adresse des nun verklagten Mannes. Er wurde wegen Pädophilie am 2. April 2019 in Las Palmas, in seinem Haus festgenommen. Die IP-Adresse gehörte jedoch zu dem gemeinsamen Haus der Familie in Telde. Da sich die Frau von dem Mann im Dezember 2018 trennte, ist diese nach Las Palmas gezogen. Bei der Hausdurchsuchung in Las Palmas wurden mehrere Datenträger mit Videos und Bilder sichergestellt. Er hatte sich dieses Material beim Anbieter „eMule“ besorgt.
Missbrauch nur zufällig entdeckt
Bei der Durchsicht des Materials sind diverse Video aufgefallen, die immer wieder die gleichen Kinder zeigten. Zudem war auf einem weiteren Video die Stimme des Mannes zu hören, als dieser seine eigene Tochter fragte „Tut es nicht weh?“. Die weiteren Ermittlungen bestätigten, dass diese Videos selbst erstellt wurden, als er seine Tochter missbrauchte. Ein weiteres Video belegte, dass er auch die Freundin der Tochter sexuell ausgebeutet hatte, allerdings „nur“ durch eine versteckte Kamera im Badezimmer, sodass er die beiden Mädchen beobachten konnte.
Es muss angemerkt werden, dass der Mann bereits zu einer Haftstrafe von 9 Jahren verurteilt wurde, weil er seine EX-Frau ebenfalls missbraucht hatte. Dies passierte fast zeitgleich mit den verbrechen an den beiden Mädchen.
Neben der Haftstrafe muss der Mann ein Schmerzensgeld in Höhe von 200.000 Euro an die Tochter zahlen sowie ein weiteres Schmerzensgeld an die Freundin in Höhe von 7.000 Euro, hier lag kein direkter sexueller Übergriff vor. – TF
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