Maspalomas – Neben den Hotels und Ferienunterkünften leiden natürlich auch alle anderen Unternehmen an der Pandemie und dem daraus resultierenden „Null-Tourismus“. Ob es die Kioske am Strand, die Gastronomie im Allgemeinen oder aber auch das HolidayWorld in Maspalomas ist. Der kleine Freizeitpark ist offen und man hat es vermeiden können Mitarbeiter zu entlassen. Man ist sogar zuversichtlich, dass „nicht mehr viel Fehlt“ bis zum Ende der Durststrecke. Man weiß aber auch, dass das aktuelle Geschäft nicht einmal ausreicht, um die Fixkosten des Parks zu decken.
Vor einem Jahr, zu Ostern 2020 besuchte die Presseagentur EFE den Park und sprach mit der Direktorin, Africa Padrón, die sich damals als „besorgt“ geäußert hatte. Man hatte schließlich viel Geld in eine Sanierung gesteckt. Etwas, dass einigen Betrieben genau so ergangen ist. Sie wies damals darauf hin, dass es ein familiär geführter Betrieb sei und einige Mitarbeiter schon seit Jahrzehnten im Park arbeiten, aber man müssen den „Schlag durch COVID-19 ertragen“.
Nach nun einem Jahr stand fest, dass man von den 140 Mitarbeitern alle 120 Vollzeitmitarbeiter retten konnte. Lediglich die zeitlich befristeten Verträge wurden abgebaut, also 20 Teilzeit und Aushilfskräfte bekamen keine Vertragsverlängerung. Padrón erklärte diesmal gegenüber EFE, dass die Situation des Geschäftes weiterhin „nicht einfach“ ist, aber sie sei „optimistisch“, weil sie glaubt, dass „das Ende nahe ist, wir sehen mit Hoffnung auf die Massenimpfungen, die beispielsweise in Gibraltar zur vollen Rückkehr zur Normalität geführt hat“. Ja Gibraltar ist das erste Land der Erde, welches KEINE Restriktionen mehr bezüglich der Pandemie hat, weil man weit über 70 % der Bevölkerung geimpft hat.
Wie ist es aktuell im HolidayWorld?
Padrón schildert, dass man sich schon im Mai 2020 mit viel Hoffnung konfrontiert sah, damals wurde vieles gelockert und der Park durfte wieder öffnen, dann ging alles wieder von vorne los. Beschränkungen, „Woche für Woche mussten wir uns an Regeln anpassen“, alles wurde immer umgesetzt. Aber so langsam fordert die Pandemie auch Ihren Tribut, das Geschäft wird immer schlechter erklärt Padrón. „Es gibt Menschen, die nun arbeitslos oder im ERTE sind und daher nicht mehr so viel ausgegeben können wie zuvor, das ist ja auch logisch“, zudem ist das Geschäft auf 50 % begrenzt. Aus diesen Gründen hat man sich dazu entschieden, das HolidayWorld aktuell nur noch zwischen Donnerstag und Sonntag zu öffnen. Die meisten Kunden stammen aus der lokalen Umgebung.
Aufgrund der 50 % Regelung sieht man auch immer wieder, dass der Park schon kurz nach der Öffnung (19 Uhr) ein Schild aufhängen muss, dass kein Eintritt mehr möglich ist. Etwas das auch dazu beiträgt, dass die Einnahmen nicht ausreichen, um die Fixkosten zu decken. Zudem lastet der Baukredit für die Sanierung auf dem Unternehmen, 15 Millionen Euro wollen zurückgezahlt werden. „Auch die Zinsen sind enorm“. Der Abtrag wird deutlich länger dauern, als ursprünglich geplant.
Letztes Jahr lief es etwas besser, da hatten die Menschen einfach noch etwas Geld übrig und man konnte mit 0 € aus dem Geschäft herauskommen, aber seit Januar fährt der Park stetig ein dickes Minus ein. Das Geschäft sei „kompliziert“. Aber „ich habe Hoffnung für die Zukunft, eine Zukunft, die ich mit Nachrichten, wie der zurückgewonnen Normalität, die Israel oder Gibraltar zum Beispiel, dank der Impfung, erreicht haben“. Allerdings zweifelt sich auch an der Impfkampagne in Spanien und in Europa, sie schätzt, dass die angestrebten 70 % im Sommer 2021 noch nicht erreicht sein werden. Daher „fokussiert sich das Team auf den Winter“. Die Hochsaison für die Kanarischen Inseln, welche in diesem Jahr „eine gewisse Normalität bedeuten wird“. – TF
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