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Könnten Katzen auf den Kanaren zu Jagdwild erklärt werden?

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Kanarische Inseln – Jagen ist immer wieder ein Thema, das für Aufregung sorgt. Nun erneut, denn im spanischen Senat fragte der katalanische Senator Carles Mulet, der Mitglied der parlamentarischen Vereinigung für die Verteidigung von Tierrechten (APDDA) ist, nach dem Gesetzesentwurf für biologische Vielfalt auf den Kanarischen Inseln. Er behauptet, dass Katzen in diesem neuen Gesetz als Tier enthalten sind, welches zum Abschuss freigegeben ist, sofern es sich in den ausgewiesenen Jagdgebieten befindet.

Er kritisierte auch, dass diese neue Verordnung die Städte und Gemeinden auf den Kanaren dazu verpflichten würde, Katzenkolonien auszurotten. Zudem gäbe es diverse andere Änderungen, die für Tiere eher schädlich sind als nützlich. Seine Anfrage stellte der Abgeordnete des Senats schriftlich an die Regierung der Kanarischen Inseln. Er wiederholte damit bereits die Beschwerde von Tierschützern. Darin heißt es, dass alle Katzen die keine sichtbare Besitzidentifikation auf den Kanaren in den ausgewiesenen Jagdgebieten zum Abschuss freigegeben sind.

Die Tierschützen weisen auch darauf hin, dass die bisherige CER (TBR) Methode, also Erfassung, Sterilisation und Rückführung in die Katzenkolonie, nicht mehr im Gesetz erscheint und die Kommunen diese Kolonien ausrotten sollen. Die Tierschützen sagen, dass damit die Katzenpopulation auf den Inseln bekämpft werden soll.

Das neue Gesetz (welches noch im Entwurf ist) beinhalte auch einen Passus, dass Frettchen, die privat gehalten werden, sterilisiert werden müssen, während Frettchen die ein Jäger besitzt nicht sterilisiert werden müssten. Dies, obwohl die Gefahr einer Flucht deutlich höher sei.

Der Senator Mulet will mit dieser Anfrage auch dazu beitragen, dass das spanische Tierschutzgesetz verschärft wird. Er will ein ethnisches Management für Katzenkolonien im gesamten spanischen Hoheitsgebiet einführen und das Abschießen von Tieren, die als Haustiere und Nutztiere gehalten werden verbieten lassen. Dies würde auch das Abschießen von Ziegen verbieten.

Ministerium für den Kampf gegen den Klimawandel reagiert bereits

Das kanarische Ministerium hat bereits auf die Vorwürfe reagiert. „Es geht nicht darum, Katzen zu töten“, heißt es. Man arbeite derzeit mit 700 Interessenstellen an einem Gesetz für die biologische Vielfalt der Kanaren. Dafür muss erstmal ein Konsens gefunden werden. Man hofft, dass das Gesetz zur Erhaltung der biologischen Vielfalt innerhalb eines Jahres verabschiedet werden kann. Aber dieses Gesetz befindet sich noch am Anfang der Ausarbeitung. Laut stellvertretendem Minister, Miguel Ángel Pérez, sein man „weit davon entfernt, Wildkatzen als Jagdart zu klassifizieren, es könnte passieren, aber nicht derzeit“.

Zugleich beschwert sich der stellvertretende Minister darüber, dass hier ein erster Entwurf benutzt wurde, der nur im Ministerium vorliegt, woran die Regierung der Kanaren noch keinen Finger getan hat. Dies sei in „böser Absicht geschehen, um Zweifel zu sähen“.

Aktuell befinde man sich in einer Zweimonatigen Konsultationsphase. In dieser Phase werden die 700 Interessenstellen befragt, darunter Universitäten, öffentliche Verwaltung, Tierschützer, Jäger, Landwirte, Tierärzte, Biologen und Apotheker. Alle bekommen das Dokument vorgelegt, dies sei der Grundstein für 15 Videokonferenzen, damit ein zukünftiges Gesetz überhaupt möglich ist. Das Gesetz „enthält jedoch keinen bestimmten Punkt, der das Töten von Katzen beinhaltet“.

Das Wildkatzen die regionale Artenvielfalt stören könnten, wird in dem Erstentwurf thematisiert. „Wir provozieren eine Debatte, um zu sehen, was daraus werden wird“. So bekäme man eine einheitliche Meinung und ein fertiges Dokument. Erst dieser Entwurf werde dann der Regierung vorgelegt. „Es ist eine mühsame Aufgabe“, gibt der stellvertretende Minister zu, „aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir auf den Kanaren ein Problem haben, dem wir uns stellen müssen“. – TF

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