Kanarische Inseln – Aufgrund der Ankündigung der Hotelketten NH und Iberostar, sowie des Veranstalters TUI, eine sogenannte Beschäftigungsregulierung (ERE) für einen Teil der Belegschaft in Spanien vorzulegen, befürchten Gewerkschaften nun massenhafte Entlassungen im Tourismus-Sektor.
Über das ERE wird eine regulierte Entlassung von einer höheren Anzahl an Mitarbeitern durchgeführt. Die Gewerkschaften schlagen Alarm und befürchten bis Jahresende eine „Lawine“ an Entlassungen und EREs sobald die sechsmonatige Übergangsfrist nach dem ERTE abgelaufen ist. Sollten Mitarbeiter zuvor entlassen werden, ist die Rückzahlung der staatlichen Hilfsgelder vorgesehen. Dies wird so weit wie möglich vermieden.
Die Gewerkschaft UGT schätzt, dass im Jahr 2021 bis zum Jahresende möglicherweise etwa 50 % des Tourismus wieder funktioniert. Sofern die Impfkampagne weiter läuft und es keine Rückschläge gibt. Dies würde aber den Verlust von etwa 20 % bis 30 % der Arbeitsplätze im Tourismus-Sektor der Kanaren bedeuten. Der stellvertretende Sekretär der UGT de Canarias, Francisco Gonzáles sagte: „Auf den Kanarischen Inseln sagt derzeit niemand etwas. Die Hotelketten schweigen absolut über diese Entscheidungen, die diese ggf. treffen werden, aber wir gehen davon aus, dass es am Ende des Jahres massive Entlassungen geben wird. Wir befürchten eine Umstrukturierung der Belegschaft, die durch Entlassungen gemäß der Artikel 51 und 52 der Arbeitsmarktreform erfolgen werden“.
Er hält es auch für unrealistisch, dass die aktuelle Belegschaft beibehalten werden kann. Denn der Tourismus wird nicht wieder bei 100 %R starten, sobald dieser überhaupt starten kann. Allerdings müsse man „auf das Vorbereitet sein, was kommt“. Es werden „hunderte von Arbeitsplätzen verschwinden“, evtl. auch deutlich mehr. Dies könnte im schlimmsten fall auch zu „sozialen Unruhen führen“.
Sollte das ERTE nach dem 31. Mai nicht verlängert werden, so geht die Gewerkschaft von ersten Massenentlassungen ab November 2021 aus. Von den drei EREs die bisher bekannt sind, betrifft nur das von TUI die Kanaren. 180 Mitarbeiter werden darüber entlassen. NH und Iberostar reduzieren die Mitarbeiter auf dem spanischen Festland, in höherem Maße u den Verwaltungen der Hotelketten. – TF
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