Kanarische Inseln – Die Mietpreisbremse, die Spanien derzeit als Gesetz vorschlägt, hätte auf die Kanarischen Inseln nur moderate Auswirkungen. Es gibt Gebiete auf den Kanaren, dort gibt es regelrechte Missstände bezüglich Angebot und Nachfrage, aber es gibt auch Gebiete, die völlig umgekehrt bewertet werden müssen. Trotzdem hat all dies zu einem kontinuierlichen Preisanstieg der Mieten auf den Kanarischen Inseln geführt, hier insbesondere in den Zonen, in denen der Tourismus vorherrscht. Ein weiteres Problem sind die Aufkäufe von Menschen, die einen „Zweitwohnsitz“ erwerben wollen, dies verteuert die Immobilien weiter und stellt besonders für jüngere Menschen ein fast unerreichbares Ziel dar, denn die Einkommensverhältnisse reichen nicht mehr aus, um überhaupt noch eine Immobilie zu erwerben.
Daher sieht Spanien dieses neue Gesetz als einen weiteren Schritt in die richtige Richtung, denn jeder Mensch in Spanien sollte laut Regierung ein Grundrecht auf menschenwürdigen Wohnraum zu erschwinglichem Preis haben.
Viele Menschen regen sich aber darüber auf, dass hier eine Mietkontrolle eingeführt werden soll. Diese betrifft aber zunächst nur Großbesitzer, die mehr als 10 Immobilien besitzen. Diese repräsentieren auf den Kanarischen Inseln aber nur knappe 17 % der Eigentümer. Der größte Anteil, etwa 52.000 Vermieter, besitzen weniger als 10 Immobilien und fallen damit aus dieser Regelung heraus.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Leerstand, auf den Kanarischen Inseln stehen rund 150.000 Wohnimmobilien leer, entweder werden diese nur als Zweitwohnung genutzt oder stehen sogar schon deutlich längere als 2 Jahre leer. Hier gibt es aber keine aktuellen Daten dazu, welche Art von Besitzer dies sind, dies muss erst ermittelt werden.
Das Gesetz wird wohl noch etwas Zeit beanspruchen
Diese beiden Punkte im neuen Gesetz geben den autonomen Regionen die „Macht“, in den Mietmarkt einzugreifen. Sofern dieses Gesetz dann auch kommen wird. Dies betrifft von den 88 Gemeinden auf den Kanarischen Inseln (siehe Karte) aber nur knapp die Hälfte der Gemeinden.
Die PP will dieses Gesetz wohl zunächst nicht unterstützen, da man massive Verluste bei den Steuereinnahmen befürchtet. Was hingegen unterstützt wird, ist der Wille 30 % der städtischen Grundstücke zu sozialem Wohnraum zu erklären. Besonders auf den Kanarischen Inseln mangelt es an diesen Wohnungen. Zwischen 1981 und 2019 wurden auf den Kanaren 55.100 soziale Wohnungen im städtischen Besitz errichtet, die Bevölkerung wuchs aber um über 800.000 Menschen an, eine absolutes Ungleichgewicht, wie es sonst nirgends in Spanien existiert. – TF
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