Kanarische Inseln – Seit nun acht Jahren gilt das Gesetz 11/2013, welches das Geschäft mit Treibstoff in Spanien komplett veränderte. Es hat den Markt geöffnet und liberaler gemacht. Es sollte dazu beitragen, dass Tankstellen kostengünstiger und automatisierter arbeiten können. Jetzt kommen diese Tankstellen so nach und nach auf den Kanarischen Inseln an. Aufgrund der Entfernung der Kanaren zum spanischen Festland gibt es immer logistische Hindernisse, die im Weg stehen, wenn ein Unternehmen auf den Kanaren fuß fassen will. Deshalb kommen viele Unternehmen, so auch die Billigtankstellen, erst später auf den Kanarischen Inseln an.
Den ersten Schritt machte das Unternehmen PetroPrix, der Tankstellenbetreiber hat bis heute vier Tankstellen auf den Kanarischen Inseln installiert. Alle diese Billigtankstellen befinden sich auf Gran Canaria. Verteilt auf Las Palmas de Gran Canaria, Arinaga (Agüimes) und Gáldar.
Im Laufe des aktuellen Jahres will der nächste Billiganbieter für Sprit auf den Kanaren durchstarten, die Tankstellenkette Fast Fuel. Gegründet wurde Fast Fuel im Jahr 2015 in Extremadura. Bisher betriebt man 14 Tankstellen auf dem spanischen Festland und drei Tankstellen in Portugal, auf Gran Canaria plant man kurzfristig mit der Eröffnung von zwei Tankstellen in Telde und Maspalomas. Die Absicht des Unternehmens ist es aber zu wachsen, „so weit wie es der Markt zulässt“, sagt CEO Marcos Tejeda. Er ergänzt, dass „auf den Kanaren das Wachstumspotenzial enorm ist, da bisher kaum Marken auf den Markt eingedrungen sind“. Der CEO von Fast Fuel spricht allerdings lieber von „automatischen“ Tankstellen anstelle von „Billigtankstellen“. Es gibt dort keinen Service und man muss alles selbst machen.
Marktanteile noch viel zu gering
In ganz Spanien sind bereits 12,5 % der Tankstellen in diesem Segment angesiedelt. Bis 2025 wollen die Marken etwa 25 % erreichen. Auf den Kanaren gibt es bisher nicht einmal 1 % Marktanteil an Tankstellen dieser Art. Schaut man in das Jahr 2020, so wuchs der Anteil an diesen Tankstellen in Spanien um 22 %, verglichen mit 2 % auf den Kanarischen Inseln. Das Potenzial ist also absolut enorm.
Die etablierten Marken Disa, Shell, Cepsa, Repsol und BP sehen in diesen Billigtankstellen echte Konkurrenz auf sich zukommen. Diese Billiganbieter kaufen anders ein und stellen deutlich weniger Personal bereit, etwas, dass an den klassischen Tankstellen deutlich ins Geld geht. Durch dieses Geschäftsmodell können „wir dem Kunden einen Kraftstoffpreis, der 8 bis 12 Cent pro Liter billiger ist, anbieten“, so Tejeda. Er rechnet vor, dass man im Jahr gute 300 Euro sparen kann. Bezüglich der Kritik, was die mögliche schlechtere Qualität betrifft, wiegelt Tejeda ab. „Der gelieferte Kraftstoff ist genau der gleiche, wie es bei den traditionellen Tankstellen ist“.
Der logistische Partner für den Transport und die Lagerung des Kraftstoffes von Fast Fuel auf den Kanarischen Inseln wird Disa sein. – TF
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