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Gegen weltweiten Trend sinkt die Zahl der Onlinekäufe auf den Kanaren

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Kanarische Inseln – Der Onlinehandel auf den Kanarischen Inseln steht gegen den weltweiten Trend, denn im vergangenen Jahr ist die Zahl der Onlineeinkäufe auf den Kanarischen Inseln gesunken. Im Jahr 2020 gab es noch einen Anstieg der Onlinekäufe auf den Inseln, was man natürlich der Coronapandemie zuschreiben kann. Im Jahr 2021 hat sich das Blatt dann trotzt der Pandemie wieder gewendet, die Menschen auf den Inseln kaufen weniger Online ein, also im ersten Pandemiejahr.

Die Hauptgründe für diese Umkehr liegen in den massiven Verzögerungsspannungen und in der klassischen Aussage „kein Versand auf die Kanaren“ von mehr 50 % der gängigen Onlineshops. Laut nationalem Statistikinstitut realisierten 36,5 % der 16 bis 74-jährigen Einwohner der Kanaren im letzten Jahr mindestens einen Onlineeinkauf. Im Jahr 2021 waren es immerhin 37,5 % in dieser Altersgruppe. Damit stehen die Kanarischen Inseln konträr zur Entwicklung in Spanien, denn in der gleichen Altersgruppe haben 55,2 % der Spanier im vergangenen Jahr mindestens einen Onlineeinkauf getätigt. Dies sind 2,5 % mehr als im Jahr 2020.

Dadurch, dass die Einwohner der Kanarischen Inseln beim Thema Onlineeinkauf als Bürger zweiter Klasse behandelt werden, ist es für viele weder attraktiv noch sinnvoll einen Onlineshop aufzusuchen. Selbst in Ceuta kaufen mehr Menschen online ein, 46,6 % der gleichen Altersgruppe shoppten im vergangenen Jahr online.

Schaut man in die Details, der Produkte und anderen Angebote, die man online erwerben kann, dann sieht man ebenfalls die beiden oben genannten Probleme als Hauptgründe. Denn nur 34,6 % aller getätigten Onlinekäufe drehten sich um physische Waren. In ganz Spanien werden 54 % aller Onlinetransaktionen für physische Waren getätigt. Die restlichen Transaktionen sind Dienstleistungen, Tickets, Hotels etc.

Onlineshopping ist auf den Kanaren fast wie ein Glücksspiel

Auch die Transaktionssummen sind auf den Kanaren wesentlich geringer als in Spanien. 75 % aller getätigten Käufe haben einen Warenkorbwert von unter 150 €, dies liegt natürlich an dem Zoll-System der Inseln, denn ab 150 € muss man ja zusätzliche Steuern und Gebühren bei der Zustellung des Paketes bezahlen, selbst wenn dies vom spanischen Festland auf die Kanaren geschickt wird. Das eigentliche Problem ist dann aber auch, dass die meisten Onlineshops die eigene Mehrwertsteuer nicht abziehen, obwohl die in der EU so für die Kanaren festgelegt wurde. Kommt das Paket dann auf den Kanaren an, zahlt man die 7 % IGIC plus Gebühren, also letztendlich eine Doppelbesteuerung der Ware, auch dies hält viele von höherpreisigen Einkäufen ab.

Ein weiterer Grund, warum die Menschen weniger online einkaufen, liegt in der Rücksendung von Waren. Dies ist extrem teuer und muss auch wieder eine Zollerklärung beinhalten, selbst bei Garantiefällen ist dies so und man zahl, wenn man Pech hat bei der Rücksendung de reparierten oder ersetzten Produktes gleich nochmals die IGIC und die Gebühren, sofern der Wert über 150 € liegt.

Im Onlinehandel sind die Kanaren weit abgeschlagen und dies wird auch so bleiben, solange die Gesetze so sind wie diese eben sind. Es gibt nur wenige Onlineshops, die problemlos funktionieren. Selbst bei Amazon bekommt man immer wieder angezeigt, dass nicht auf die Kanaren versendet wird, sofern es Anbieter sind, die auf Amazon ihre Produkte anbieten. Shops wie Aliexpress & Zooplus (haben wir beides langfristig getestet), funktionieren hingegen reibungslos und sind gute Beispiele dafür, wie man es umsetzten sollte. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Immer noch massive Verzögerungen bei der Post – PP will gerichtlich intervenieren, vom 28.01.2022
Pflicht zur Zollerklärung für Waren unter 150 € sorgt weiter für Unmut, vom 10.11.2021

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