Spanien / Kanaren – Die finanziell stark angeschlagene Fluglinie Norwegian hat die Pläne für Spanien bekannt gegeben. Demnach plant man eine ERE (Massenentlassung) von 1.191 Mitarbeitern im Land, das sind 85 % der Belegschaft, zudem werden die Stützpunkte Gran Canaria, Teneriffa Süd und Barcelona geschlossen und die Flugzeuge abgezogen.
Entsprechende Verhandlungen dazu werden nun mit den Gewerkschaften USO und SEPALA aufgenommen, denen bereits die Pläne vorliegen. Die Stützpunkte in Malaga und Alicante will das Unternehmen behalten, allerdings nur mit einem Flugzeug pro Stützpunkt.
Norwegian begründet diese Pläne damit, dass dies eine „Folge der Einstellung des Fernverkehrs des Unternehmens und der Verkleinerung des Kurzstreckenbetriebes“ ist. Für die beiden Stützpunkte in Malaga und Alicante rechnet das Unternehmen damit, 215 Arbeitsplätze in Spanien sichern zu können. Man will eine „dauerhafte Präsenz in Spanien aufrecht halten, auch zu einer Zeit, in der sich das Unternehmen von allen Märkten mit Ausnahme des skandinavischen zurückgezogen hat“.
Bedeutet also, dass Norwegian nur noch in Skandinavien und Spanien operieren wird. Seit einem Jahr wurden keine Flüge mehr von Norwegian in Spanien durchgeführt, daher ist die Entscheidung überraschend, aber für Spanien um so wichtiger.
Vor der Pandemie hatte Norwegian im Jahr 2018 156 Flugzeuge in Betrieb, davon 37 auf Langstrecke und 119 Kurzstreckenflugzeuge. Im Jahr 2021 sollen es dann 50 Flugzeuge sein, die betrieben werden, alles auf der Kurzstrecke. Wenn die Sanierungspläne gelingen, dann will man im Jahr 2022 die Flotte wieder auf 70 Flugzeuge für die Kurzstrecke erweitern. – TF
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