Gran Canaria – Der Projektleiter des Pumpspeicherkraftwerkes „Salto de Chira“ (REE) hat den Vertrag für den Bau der Meerwasser-Entsalzungsanlage mit Umkehrosmose unterzeichnet. Das Bauunternehmen Tedagua wird die Anlage errichten, die täglich 7.800 Kubikmeter Wasser produzieren soll. Durch diese Anlage wird sichergestellt, dass das Pumpspeicherkraftwerk niemals ohne Wasser stillsteht.
Das Budget für den Bau der Entsalzungsanlage liegt bei rund 20 Millionen Euro. Ab Baubeginn soll das Entsalzungswerk binnen 26 Monaten fertiggestellt sein. Die Unterzeichnung des Vertrages erfolgte kurz nach der positiven Umweltverträglichkeitsstudie zum Bauprojekt „Salto de Chira“. Einen offiziellen Baubeginn gibt es noch nicht, aber es wird geschätzt, dass im letzten Quartal 2021 der Spatenstich erfolgt.
Damit mit dem Bau begonnen werden kann, fehlt noch die letzte behördliche Genehmigung und eine Studie zur Beeinflussung des Meeresbodens. Konkret erfordert diese Studie eine kartografische, bathymetrische und biologische Untersuchung des Meeresbodens, an dem sich die Entsalzungsanlage befindet. Es geht um die Lebensräume der Pflanzen und Tiere in diesem Bereich, die von dem Bau betroffen sein könnten. Sollte es erforderlich sein, werden Tiere und Pflanzen auch umgesiedelt, dazu werden künstliche Riffe an anderen Orten errichtet.
Das Unternehmen Tedeagua ist auf den Bau von Entsalzungsanlagen spezialisiert. Die in El Pajar geplante Anlage soll durch Solarpaneele den kompletten Energiebedarf selbst abdecken. In einem Umkehrosmose-Prozess und der anschließenden Remineralisierung wird das Wasser, bevor es zu den Dämmen gepumpt wird, so vorbereitet, dass es in die natürliche Umgebung passt.
Das leistet die Anlage & was noch fehlt
Ohne diese Entsalzungsanlage ist das Pumpspeicherkraftwerk „Salto de Chira“ nicht betriebsfähig, da sonst nicht genügend Wasser in den Dämmen vorhanden wäre. Aus diesem Grund ist dies das erste Projekt, welches angegangen werden muss. Etwa drei Jahre muss die Entsalzungsanlage in vollem Betrieb sein (ca. 7.800 Kubikmeter Wasser pro Tag), bis die Talsperren mit der notwendigen Wassermenge gefüllt sind, Regenfälle etc. sind natürlich nicht mitgerechnet. Sobald die Talsperren gefüllt sind, wird die Entsalzungsanlage die Verluste, die entstehen ausgleichen und die Überschüsse der Produktion in das Wassernetz der Insel einspeisen. Hier rechnet man mit etwa 700.000 Kubikmeter pro Jahr. Das Cabildo schlägt vor, dieses Wasser weiter nach Oben in die Berge zu bringen, um die Landwirtschaft besser zu stützen und mehr Kapazitäten gegen Waldbrände bereitstehen zu haben.
REE hat auch zwei Ausschreibungen für die Montage und Inbetriebnahme der sechs Pumpturbinen gestartet, die im „Salto de Chira“ verbaut werden sollen. Zudem alle notwendigen Baumaßnahmen, die dafür notwendig sind. Diese Projekte sollen nach Baubeginn binnen 56 Monaten fertiggestellt werden. Also 30 Monate (2,5 Jahre) länger dauern als der Bau der Entsalzungsanlage. Man geht davon aus, dass diese Aufträge Anfang 2022 vergeben werden. Für die Fertigstellung alle notwendigen Anlagen ist ein Gesamtbudget von 400 Millionen Euro eingeplant. – TF
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