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Tourismusministerin sieht Zahl der Buchungen „Explodieren“ – Branche sagt „Wo denn?“

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Spanien/Kanaren – Mal wieder sind sich Politik und Wirtschaft nicht einig. So hat die spanische Tourismusministerin, Reyes Maroto, gestern übermäßigen Optimismus versprüht. Sie sieht die Zahl der Reservierungen im Land für Reisen „explodieren“, seit angekündigt wurde, dass der Alarmstatus aufgehoben wird. Dies würde einen „Neustadt des nationalen Tourismus bedeuten“, die Wiederherstellung der Mobilität im Land würde die „Nachfrage fördern“. Besonders an der Südküste von Spanien, auf den Balearen und den Kanaren gibt es eine spürbare Verbesserung der Lage, erklärte Maroto nach der Teilnahme an einer Gewerkschaftsveranstaltung der Gewerkschaft UGT. „Die Zahlen haben meine Erwartungen übertroffen“.

Allerdings fragen sich viele Branchenexperten, wie weit man von der Wahrheit eigentlich entfernt sein kann. Unternehmen der Branche kritisierten diese Aussagen postwendend. „Es gibt weder für die Kanarischen Inseln noch für ein anderes Reiseziel Reservierungen“, so die Zusammenfassung des FEHT-Präsidenten José María Mañaricúa.

Eine Aussage die von vielen Unternehmen, ob Hotels, Fluggesellschaften oder sogar der Regierung der Kanarischen Inseln bestätigt wird. Im Gegenteil, die Erwartungen für den Sommer 2021 wurden nochmal nach unten korrigiert.

Äußerungen der Branche sehr ähnlich

Der FEHT-Präsident erklärte, dass es derzeit keinerlei Buchungen gibt, weil die Menschen, wenn überhaupt erst sehr kurzfristig entscheiden werden, ob man verreisen wird. Evtl. eine Woche vorher, so die Einschätzung. „Für den Fall, dass es auf dem Festland keine Mobilitätsbeschränkungen mehr gibt, was ja noch gar nicht klar ist, und es keine vierte Welle gibt, was ja den Anschein hat, und das die Impfrate sich beschleunigt, wo wir bereits Probleme sehen könnten wir in den Sommerferien im Juli und August ein paar spanische Familien sehen, die Reisen, jedoch nicht im Mai oder Juni“, so Mañaricúa. Derzeit gibt es keinerlei Reservierungen vom Festland, „egal was die Ministerin sagt“.

Auf ähnliche Weise äußerte sich der Hotelverband ASHOTEL. „Angesichts der Umstände, die sich aus den Impfprozessen und der Situation in den Emissionsländern ergeben, besteht derzeit eine sehr große Unsicherheit über den Sommer. Wir hatten es als Datum für den schrittweisen Neustart der Aktivität festgelegt, aber jetzt gibt es erhebliche Zweifel, dass dies der Fall sein könnte“, so Juan Pablo González.

Auch der Chef von Lopesan, Santiago de Armas gab an, dass sich die Reservierungen in den letzten tagen, im Vergleich zu den Vorwochen, nicht verändert haben. Selbst wenn es einen nicht signifikanten Anstieg bei den Buchungen gäbe, dann muss man auch diese mit Vorbehalt sehen, denn „von einem Tag auf den nächsten kann gebucht und storniert werden“. Viele Buchungen würden lediglich zeigen, dass die Menschen Reisen wollen, ob diese dann auch Reisen ist ein ganz anderes Thema.

Auch Fluggesellschaften können die „Explosion“ bei den Buchungen nicht bestätigen. „Es bewegt sich etwas, aber das ist kaum spürbar“. So die einheitliche Aussage. – TF

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