Spanien – Spanien produziert viel Speise-Öl und nutzt auch sehr viel Speise-Öl, das Land produziert rund 550.000 Tonnen Olivenöl pro Jahr und ist damit Weltmarktführer dieses Speise-Öls. Mit einem pro Kopf Verbrauch von 11,76 Litern pro Jahr gehört Spanien gleichzeitig aber auch zu den größten Verbrauchern von Speise-Öl. Auf Platz 1 steht das Olivenöl, danach folgt das native Olivenöl und dann kommt gleich das Sonnenblumenöl. Spanier nutzten das Öl als Geschmacksverstärker für eine Scheibe Brot, Salate, zum Frittieren und natürlich auch zum Braten.
Den größten Anteil verbrauchen die Spanien tatsächlich für das Braten und Frittieren, also dort, wo das Öl mindestens Temperaturen von 150 °C erreicht. Dabei wird eine chemische Veränderung im Öl erreicht und es ist erforderlich, dass es regelmäßig ausgetauscht wird. Doch was macht man mit dem alten Speise-Öl? Viele werfen es in den Abfall oder kippen es in den Abfluss. Beides ist nicht so vorgesehen. Es gibt verschiedene Sammelstellen, wo das alte Speise-Öl hingebracht werden kann, damit es korrekt recycelt werden kann.
Eben weil diese bisherige „Freiwilligkeit“ nicht so gut funktioniert, wurde das Abfall- und Altlastengesetz von Spanien geändert. Darin wurde die „Pflicht zur Sammlung von Alt-Speise-Öl aus Privathaushalten“ neu aufgenommen. Dieses Gesetz greift ab dem 31. Dezember 2024.
Laut Ministerium für ökologischen Wandel und demografischer Herausforderung sei dies „eine notwendige Neuheit, aufgrund der erheblichen ökologischen Auswirkungen, da ein Liter Altöl, dass in den Abfluss geschüttet wird, 1.000 Liter Wasser verunreinigen kann“. Virginia Fernández de Marcos, Managerin von Eco Oleum sagt: „Gebrauchtes Speise-Öl wird als ungefährlicher Abfall eingestuft, es ist aber sehr umweltschädlich“.
Aufgrund der bisherigen „Freiwilligkeit“ bei der Sammlung von Speise-Öl, fehlt es oft an entsprechenden Sammelstellen. Laut Statistiken stehen beispielsweise in der Stadt Madrid etwa 7.000 gelbe Tonnen für Plastik und genau so viele für Papier (blau), dich für Speiseöl gibt es gerade einmal 450 Sammelstellen in der ganzen Stadt. Dies muss geändert werden. Spanien ist zwar gut aufgestellt, was die Sammlung von altem Speise-Öl betrifft, das funktioniert in vielen anderen Ländern noch deutlich schlechter, aber „es gibt noch viel zu tun“, sagte Fernández de Marcos noch. Dabei soll also die neue Pflicht zum Recyceln von Speise-Öl helfen.
Was wird eigentlich aus altem Speise-Öl?
Wenn das gesammelte Öl in den Werken zum Recyceln eintrifft, wird dieses von Speiseresten befreit. Auch Wasser und andere Stoffe werden durch verschiedene Prozesse dem Öl entzogen. Anschließend wird das Öl dehydriert, danach kommt die Demineralisierung. Danach können verschiedene Stoffe zugemischt werden und das Öl wird wieder erhitzt. Das so gewonnen regenerierte Öl ist ein Rohstoff für verschiedene Produktionsstätten. Man kann daraus Biokraftstoff herstellen, aber auch Farben, Asphalt für Dächer und andere Produkte.
In Spanien gibt es in den Haushalten auch noch alte Traditionen, wie mit dem alten Speise-Öl umgegangen werden kann. Manche Menschen machen darauf Kerzen oder Seifen. Viel Handarbeit ist dafür allerdings erforderlich.
Unter dem Strich ist altes Speise-Öl keineswegs Abfall, ein großer Teil kann wiederverwendet werden, was die Umwelt gleich im mehrerlei Hinsicht schützt. Man sollte also auch schon ohne die Pflicht des Recyclings damit beginnen das Öl zu sammel, dafür eignen sich die Wasserkanister ganz gut. Wenn diese voll sind, einfach um nächsten Recyclinghof oder Müllhof damit und man hat schon gleich etwas Gutes für die Umwelt getan. – TF
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