Las Palmas – Immer wieder wird kontrovers über Katzenkolonien diskutiert, welche Bedrohung sind diese für die Biodiversität der Inseln wirklich? Ein klarer Fürsprecher zum Schutz der Katzenkolonien ist Professor Doktor (Veterinärmedizin) Octavio Pérez Luzardo von der Universität Las Palmas de Gran Canaria. Er ist verantwortlich für das Projekt „GC Cat Count“, welches die gesamte Population von wilden Katzen ermitteln will. Er verteidigte im spanischen Kongress bei der Debatte zum neuen Tierschutzgesetz die Katzen im Land.

„Es muss eine koordinierte und umfassende Bewirtschaftung auf nationaler Ebene geben und Katzen müssen im Gesetz ein eigenes Kapitel zugeschrieben bekommen. Tatsächlich ist bisher unbekannt, wie viele Katzen in Spanien auf der Straße und in der Wildnis leben und wie viele von ihnen bei Menschen leben“. Er sieht es sehr kritisch, dass es Naturschützer und Biologen gibt, die durch „Alarmismus eine Vorverurteilung“ herbeiführen.

Der Tierarzt wies auch darauf hin, dass „die Katze keine invasive Art ist und auch nicht auf der Liste der invasiven Arten steht. In Spanien gibt es die Katze seit tausenden von Jahren, sie ist eine selbst domestizierte, nicht heimische Art. Sie ist auch nicht exotisch, sie existierte bereits vor der Kolonialisierung der Kanarischen Inseln“. Zudem gibt es „weder in Spanien noch Europa Belege dafür, dass Katzen jemals für die Auslöschung von irgendeiner anderen Spezies verantwortlich waren“.

Er gibt zwar auch zu, dass „die Katze in einigen Regionen für die Tötung von 3 bis 5 % der Vögel verantwortlich sind“, naturschutzbiologisch handelt es sich aber „um eine normale Räuber-Beute-Beziehung“. Er geht auch noch weiter. Denn die Katze „tötet auch andere Säugetiere und Ratten sowie weitere eingeführte Arten, daher hätten Vögel ohne die Katze noch mehr Fressfeinde und niemand hat bisher dazu etwas gesagt“. Zum Schluss fragte er, „was würde mit den Vögeln passieren, wenn die Katze nichts mehr jagen würde“? – TF

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