Kanarische Inseln – Aufgrund der neusten Daten des nationalen Statistikinstituts (INE) zu den Lebensbedingungen des Jahres 2021 hat die Plattform für Kinderrechte errechnet, dass auf den Kanarischen Inseln fast die Hälfte der Kinder und Jugendlichen von Armut bedroht sind. 47,4 %, so das Ergebnis. Lediglich in den autonomen Städten Ceuta (48,8 %) und Melilla (53,9 %) ist das Risiko noch höher. Damit stieg das Armutsrisiko für Kinder und Jugendliche auf den Kanarischen Inseln seit dem Jahr 2019 kontinuierlich an.
Die Verantwortlichen der Studie kommen zu dem Schluss, dass „die Regionalpolitik es nicht geschafft hat, das Fortschreiten der Gefahr von Kinderarmut auf den Kanarischen Inseln zu kontrollieren. Im Jahr 2021 befanden sich 36,1 % der Kinder und Jugendlichen in einer Situation der finanziellen Armut mit Einkünften unter 60 % des Mittelwertes und 21,7 % der Kinder unter 18 Jahren lebten in Haushalten mit einer Beschäftigungsquote von 11,4 %, nochmals mehr als 2019 und damit die höchste Quote in Spanien“.
Im Bereich der schweren Armut hat man auf den Kanaren 17,8 % der lebenden Kinder und Jugendlichen eingruppiert, dies sind 15,1 % Punkte mehr als vor COVID-19 und „damit die höchste Rate an schwer verarmten Kinder in ganz Spanien“.
Daten in Spanien
In Spanien sind insgesamt 33 % der Kinder und Jugendlichen vor Armut gefährdet, damit liegt das Land in der EU auf Platz zwei bei der Kinderarmut. Lediglich in Rumänien sind diese Werte noch schlechter. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche aus einem Haushalt mit nur einem Elternteil. Jede vierte Familie mit Kindern (25,8 %) hat Schwierigkeiten über die Runden zu kommen. „In Spanien gibt es noch mehr Armut und diese ist in den letzten Jahren stärker angestiegen als im EU-Durchschnitt“, heißt es weiter.
28,9 % der Kinder leben in Haushalten, die mit einem Einkommen unterhalb der spanischen Armutsgrenze (weniger als 20.023 EURO im Jahr für die Familie). 14,9 % der Kinder leben gar in Haushalten, in denen es weniger also 281 Euro monatliches Einkommen gibt.
Kinder aus Haushalten von Ausländern sind nochmals schwerer gefährdet und diese Ziffer wurde durch die Corona-Pandemie massiv nach oben getrieben. 21,7 % der Personen über 16 Jahren stammen aus spanischen Haushalten, hingegen 40,3 % aus Haushalten mit EU-Staatsbürgern und 66,1 % aus Haushalten anderer ausländischer Herkunft. – TF
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