Maspalomas – Zwischen Tierschützern und dem Cabildo de Gran Canaria ist ein Streit über den Schutz von Katzen entbrannt. Es geht um Katzen, die sich im Park Tony Gallardo in Maspalomas aufgehalten haben. Die Katzenschützer von „Acción Felina“ prangern den Fang von zwei Katzen an, obwohl diese in autorisierten Kolonien registriert sind. In einem Video, welches von der Tierschutzorganisation leales.org verbreitet wurde, erklärt der Vorsitzende von Acción Felina, Daniel Sánchez, dass zwei Katzen im Alter von 5 und 7 Monaten im Park Tony Gallardo gefangen wurden. Der Park gehört zum Naturschutzgebiet der Dünen von Maspalomas.
Sánchez versteht nicht, dass die Katzen gefangen wurden, da diese aus einer autorisierten Katzenkolonie stammen. Er behauptet, dass das Cabildo die Tiere gefangen hat, um diese auf die Tötungsstation zu bringen, dies sie die „endgültige Bestimmung der gesunden Tiere“.
Das Cabildo lehnt diese Vorwürfe entschieden ab und erklärt sich. Der Inseldirektor für Umwelt des Cabildo de Gran Canaria, Manuel Amador stellte klar: „Die Katzen werden in die Einrichtung Bañaderos gebracht, wo diese bleiben, bis diese adoptiert sind; nur einige spezifische Fälle werden eingeschläfert, weil diese entweder sehr krank sind, oder weil diese so verwindet sind, dass es nicht möglich ist, diese zur Adoption freizugeben“.
Er stellte auch klar, dass es im Park Tony Gallardo keine Katzen geben darf, weshalb der Fang eingeleitet wurde. Im Jahr 2021 habe das Cabildo schon 17 Katzen im Park Tony Gallardo eingefangen.
Das Rathaus von San Bartolomé de Tirajana bestätigte unterdessen, dass die Katzen offiziell in den Kolonien 15 und 23 registriert sind und dass es sich um zwei Tiere der insgesamt 34 autorisierten Tiere handelt. Die beiden Kolonien befinden sich in der Nähe des Parks Tony Gallardo.
Lösungsansätze gibt es, Gespräche jedoch nicht
Alejandro Suárez, der Präsident der Veterinärvereinigung von las Palmas erklärte, warum die Nähe der Kolonien zum Park ein Problem darstellt. „In der Nähe eines Schutzgebietes kann es keine Kolonien geben, weil Katzen Gesetze oder Zäune nicht verstehen; wir müssen sie fernhalten“. Er befürwortet die Verlegung der Kolonien, eine Option, die auch Acción Felina nicht ablehnen würde. Suárez weiter: „Die Katze jagt Vögel, die auf dem Boden nisten, die Wirkung auf die Umwelt ist brutal, wir müssen eine Lösung finden, die das Wohlergehen der Katzen garantiert, dessen oberstes Ziel darin besteht, dass diese nicht auf der Straße bleiben und dass die Erhaltung einheimischer und endemischer Arten gewährleistet ist“. Er erklärte auch, dass weder das Cabildo noch Gesplan aus einer Laune heraus handeln, sondern sich an die Gesetze halten. Ein Gesetz besagt, dass invasive Arten in dem Naturschutzgebiet „ausgerottet“ werden müssen. Dazu zählen eben auch Katzen.
Auch die Vereinigung „Asociación para la Conservación de la Biodiversidad Canaria y SEO/BirdLife“ unterstützen das Fangen von Katzen in diesem Gebiet. „Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Katzen, selbst wenn sie gut ernährt sind, ihren Raubtierinstinkt nicht verlieren und sich weiterhin sehr negativ auf die einheimische Fauna auswirken“. Deshalb fordert die Vereinigung das komplette Entfernen der nahegelegenen Kolonien.
Acción Felina bekommt aber auch Unterstützung von der Opposition im Cabildo de Gran Canaria. Die PP kritisierte den Inselpräsidenten Antonio Morales für seine „Unempfindlichkeit“. Er hätte sich „nach dem Spitznamen Matacabras nun auch den Spitznamen Matagatos verdient“. Die PP in San Bartolomé de Tirajana fordert einen Dialog mit Acción Felina. Man kritisiert auch die Behandlung der Menschen, die sich für eine gute Sache einsetzten.
Daniel Sánchez wurde nämlich wegen Diebstahl festgenommen, als er die beiden Fangboxen, in denen sich die Katzen befanden, mitnahmen. Gesplan zeigte dies an und danach erfolgte die Festnahme „Sie haben mich wie einen Verbrecher behandelt“, klagte er. Es setzt sich aber weiterhin dafür ein, mit dem Cabildo eine Lösung zu suchen. Man bittet um ein Treffen mit den Verantwortlichen. – TF
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