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Gesetz zur Abschaffung von Prostitution in Spanien gebilligt

Spanien – Heute hat das spanische Parlament einen Gesetzentwurf der PSOE bezüglich der Abschaffung von Prostitution im Land gebilligt. Dabei wurde die Regierung um Perdro Sánchez auch von Teilen der PP-Fraktion unterstützt. Insgesamt stimmten 232 Abgeordnete für den Gesetzentwurf und nur 38 stimmten dagegen. 69 Abgeordnete haben sich bei der Abstimmung enthalten.

Die Debatte zu dem Gesetz teilte sich in zwei Lager auf. Das eine Lager, welches Prostitution als Gewalt gegen Frauen betrachtet und das andere Lager, welches die sexuelle Freiheit der Personen sieht, die diese Arbeit ausüben.

Im Grund werden künftig diverse Gesetze, die bisher die Prostitution im Land akzeptiert haben, kriminalisiert. Darunter auch die Vermietung von Räumlichkeiten zum Zweck der Prostitution. Zudem sollen künftig auch Freier bestraft werden können, zumindest mit einer Geldstrafe, bei Prostitution mit Minderjährigen aber auch mit Gefängnis.

Eine Kritik an dem Gesetz war, dass es sich in keinster Weise mit den Bedürfnissen der potenziellen Opfer von Zwangsprostitution befasst. Viele werden ausgebeutet, nachdem den Frauen, zumindest in den meisten Fällen, ein gutes Leben in Spanien versprochen wurde. Oft handelt es sich auch um illegale Einwanderer.

Die Sprecherin der PP, Marta González bekräftigte die Unterstützung ihrer Fraktion jedoch auch damit, dass „keine Frau Prostitution freiwillig praktiziert“. Sie lehne jede Gewalt gegen Frauen ab und davon sei „Prostitution eine besonders schwerwiegende Tat“.

VOX hat sich enthalten, weil man zwar Prostitution kritisch sieht, aber man vermisse Alternativen für die betroffenen Frauen im Gesetz, zudem fehlte der Wille „den Kampf gegen die Einwanderer-Mafia aufzunehmen“.

ERC hatte auch ebenfalls kritisch zu dem Gesetz geäußert, da man „dieses Gesetz entwickelt hat, ohne die betroffenen Frauen zu befragen, die sich prostituieren“. Man sehe in der Regierung „Heuchelei“. Viele kleinere Parteien forderten eine „Differenzierung zwischen gezwungener und freier Prostitution“.

Ob es nun noch Änderungen am Gesetz geben wird, und ab wann dies genau in Kraft treten wird, dies ist beides noch offen. – TF

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