Spanien – Heute besuchte EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen den spanischen Ministerpräsidenten in Madrid. Es ging natürlich um Russland und die Ukraine sowie Europa und dessen Energieproblematik. Beide waren sich einig, dass Europa „die Abhängigkeit von russischem Gas und der Kohle loswerden muss“. Von der Leyen sagte: „Dazu müssen wir unsere Energiequellen diversifizieren, für Energieeffizienz sorgen und stark in erneuerbare Energie investieren“.
Für von der Leyen ist klar, dass „Spanien eine wichtige Rolle in der Energieversorgung Europas spielen wird“. Denn Spanien „verfügt über große Energiekapazitäten und enormes Fachwissen sowie Erfahrung im Bereich der erneuerbaren Energie“. Zudem sei „der Anteil an erneuerbaren Energien in Spanien beeindruckend“. Etwa 44 % des Energiebedarfs werden in Spanien bereits durch erneuerbare Energie abgedeckt.
Für Sánchez war klar, dass „wir in einigen Schlüsseltechnologien vorankommen müssen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass die EU gestärkt aus diesen Herausforderungen hervorgehen wird“.
Beide waren sich auch einig, dass Putin einen „Fehler“ gemacht hat, indem er die Stärke der europäischen Einheit unterschätzt hat. Damit Spanien diese Rolle in der EU einnehmen kann, ist es aber zunächst erforderlich, dass die Stromtrassen zwischen Spanien und den anderen EU-Staaten ausgebaut und verbessert werden.
Auch zum Thema Flüchtlinge aus der Ukraine war man sich einig, Spanien wird so viele aufnehmen, wie möglich, wobei ein Verteilerschlüssel dabei eine Rolle spielen wird. Dies soll die „Einheit und Solidarität“ Europas ebenso unterstreichen, so von der Leyen.
Ein letztes Thema war eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik, die „die NATO ergänzen könnte“, so Sánchez. Dazu wollte von der Leyen aber keine genaue Stellung beziehen. Sie sagte lediglich, dass „es der Kampf unserer Demokratien gegen eine Autokratie ist“. Morgen trifft sich von der Leyen mit dem Ministerpräsidenten von Italien, Mario Draghi. – TF
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