Las Palmas – Im Juli 2021 wurde der Professor für Epidemiologie und Präventivmedizin an der Universität von Las Palmas de Gran Canaria, José Bismarck Poveda, von Virologen und Immunologen heftig kritisiert, weil er erklärt hatte, dass weder die durch die Sars-CoV-2-Infektion noch durch Impfstoffe erzeugten Antikörper die gewünschte Herdenimmunität erzeugen würden.
Nun sind wir bereits ein Jahr weiter und die Realität sieht genau so aus. „Bei einer durch ein Coronavirus verruchten Erkrankung kann es keine Herdenimmunität geben, Coronaviren mutieren sehr stark. Weder mit Impfungen noch mit der Krankheit wird auf natürliche Weise ein voller Schutz erreicht“, sagt Poveda jetzt. Er begründet dies auch damit, dass er in seinem persönlichen Umfeld eine deutliche Zunahme an Fällen bei Personen sieht, die mit einem vollständigen Impfschutz, also inkl. Boostern, geimpft wurden. Er kennt auch viele Personen, die sich mit der Omicron-Variante infiziert haben, obwohl diese vorher schon mit anderen Varianten infiziert waren.
Daher ist er davon überzeugt, dass die zukünftige Entwicklung der Corona-Pandemie auch viel von dem Virus selbst abhängen wird. Er sei aber optimistisch. „Wir haben einen gewissen Schutz durch die Impfungen und auch durch die Infektion der Bevölkerung mit den verschiedenen Varianten des Virus, das reicht aber nicht aus“. Sein Optimismus rührt daher, dass er davon überzeugt ist, dass künftige Mutationen des Virus immer mildere Symptome verursachen werden, die aber gleichzeitig eine schnellere Ausbreitung des Virus begünstigen. „Das ist der Prozess der Grippe, obwohl die aktuellen Varianten noch etwas stärker sind“, so Poveda.
Er verwies auch darauf, dass das Virus keinerlei Relevanz für junge und gesunde Menschen hat, während ältere und Menschen mit Vorerkrankungen stärker leiden oder sogar schwereren Schaden nehmen. Daher setzt er sich dafür ein, dass diese gefährdeten Menschen, obwohl es eine Pandemie-Müdigkeit gibt, weiterhin gegen das Virus geschützt werden müssen, denn im April und Mai 2022 hat das Virus weiterhin 4.000 Todesfälle in Spanien verursacht. – TF
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