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Verluste aus dem Norden und Deutschland sorgen für gebremste Entwicklung im Tourismus auf Gran Canaria

Lesedauer 3 Minuten

Kanarische Inseln – Nach nun zwei Jahren der Pandemie hat die Erholung auf dem Tourismusmarkt der Kanarischen Inseln begonnen. Allerdings entwickeln sich nicht alle Emissionsmärkte mit der gleichen Geschwindigkeit und Stärke, dies hat zufolge, dass die Entwicklung auf jeder Insel der Kanaren auch unterschiedlich abläuft. Insbesondere die Urlauber aus Nordeuropa, also Norwegen, Finnland, Schweden und Dänemark sind noch sehr zurückhaltend bei einer Buchung auf den Kanarischen Inseln.

Bis Ende März 2022 wurden, laut Frontur, 390.908 Touristen aus diesen Ländern auf den Kanaren registriert, dies entspricht einem Verlust von 42 % gegenüber dem Jahr 2019, also vor der Pandemie. Damals waren es im gleichen Zeitraum 679.511 Urlauber aus diesen Ländern. Da dieser Emissionsmarkt auf Gran Canaria eine hohe Gewichtung hat, ist die Folge, dass die Insel den schwächsten Entwicklungsstand beim Tourismus hat.

AENA, die Flughafenbetreibergesellschaft, hat schon Daten bis Ende April veröffentlicht, demnach liegt der Wert der Passagiere aus den nordischen Staaten weiterhin 50 % unter den Werten von 2019. Die Gesellschaft hat den Ukraine-Krieg, aufgrund der Nähe zu den Ländern, und den Verlust bei der Konnektivität aufgrund der Pandemie als Gründe ausgemacht.

Bis Ende April wurden am Flughafen Gran Canaria 95.261 Ankünfte aus Norwegen registriert, das sind 40 % weniger als 2019 (155.965). Bei den Schweden gab es 82.970 Registrierungen und damit fast 50 % weniger als 2019 (155.070). Auch bei den Finnen gab es nur 38.287 Ankünfte und damit 50 % weniger als 2019 (77.102).

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Was für Gran Canaria ebenfalls erschwerend hinzukommt, ist der Verlust des Urlaubers aus Deutschland. Bis Ende April registrierte AENA auf der Inseln 262.921 Ankünfte aus dem Land, dies entspricht einem Rückgang von gut 30 % zum Jahr 2019 (375.590).

Aufgrund dieser negativen Zahlen bedeutet dies für Gran Canaria, dass man weiterhin mit 23 % weniger Urlaubern auskommen muss, als dies noch im Jahr 2019 der Fall war. Insgesamt meldete die Insel knapp 1 Million Urlauber bis Ende April, was etwa ¼ weniger ist als 2019, damals waren es knapp 1,4 Millionen.

Lediglich La Palma steht noch schlechter da. Etwa 80 % weniger Urlauber aus dem Ausland vermeldet „La Isla Bonita“ in diesem Jahr 2022 bisher (15.894). 2019 erreichte die Insel noch einen Wert von 73.784.

Lanzarote liegt auch noch 15,3 % unter den Werten von 2019. In diesem Jahr meldete man bisher 730.785 Urlauber aus dem Ausland, 2019 erreichte man noch 863.328.

Fuerteventura entwickelt sich sehr ähnlich, 13,4 % weniger Urlauber aus dem Ausland. 2019 erreichte man 678.283 Urlauber aus dem Ausland und in diesem Jahr nur 587.402.

Die günstigste Entwicklung hat bisher Teneriffa gemeldet. Die größte Insel der Kanaren vermeldete im Jahr 2019 bis Ende April gut 1,6 Millionen Urlauber aus dem Ausland und damit nur 11 % weniger als 2019 (rund 1,8 Millionen). Diese Entwicklung ist insbesondere auf den britischen Markt zurückzuführen, der zwar auch noch leicht unter den Werten von 2019 liegt, aber Monat für Monat weiter aufholt.

Die Verluste auf dem skandinavischen Markt und aus Deutschland konnten auf den Kanaren nur in Teilen durch Zugewinne aus Frankreich und Holland kompensiert werden. Auf Gran Canaria wuchs der Anteil an Gästen aus Holland um fast 42 % (aktuell 25.516) im verglichen zu 2019 und aus Frankreich (aktuell 85.470) vermeldete man einen Zugewinn von guten 20 %.

Das Jahr 2022 wird noch kein volles Jahr werden

Der Präsident des Hotelverbandes FEHT, José María Mañaricua rechnet nicht damit, dass Gran Canaria im Jahr 2022 an die Werte von 2019 herankommen wird. Er geht davon aus, dass wen es gut läuft, die Insel bis zum Jahresende an etwa 90 % der Touristenmenge von 2019 herankommen kann.

Die Frage für die touristische Entwicklung wird aber sein, wird es aufwärtsgehen oder wird durch Krieg, Inflation, Pandemie-Wellen ab Herbst und CO₂-Steuer auf Flüge nicht wieder zu einem Kollaps kommen? – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Warnung: Müssen Menschen der Kanaren fliehen, wenn die Flug-Ökosteuer kommt?, vom 28.05.2022

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