Maspalomas – Es droht der dritte Sommer in Folge in Maspalomas und Playa del Inglés ohne Strand-Kioske. Obwohl im Mai 2022 auf der Plenarsitzung der Gemeinde San Bartolomé de Tirajana beschlossen wurde, eine dringende Durchführung des Lizenzverfahrens für die Kioske zu starten, ist dies bisher nicht passiert. Im Amtsblatt müssten dazu die genauen Spezifikationen veröffentlicht werden, damit die interessierten Unternehmen mitbieten können. Aber zwischen der Hafenbehörde und der Vertragsabteilung des Rathauses stecken diese Dokumente weiter fest.
Dieser Zustand ist für Touristen ärgerlich. Für die 24 Mitarbeiter der Kioske jedoch ein finanzielles Desaster. Theoretisch sind die Mitarbeiter alle noch nicht arbeitslos, aber wann diese wieder arbeiten können ist völlig unklar, auch nicht für wen diese dann arbeiten werden. Daher protestierten diese Mitarbeiter nun bereits zum zweiten Mal vor dem Rathaus von San Bartolomé de Tirajana.
Neben den Mitarbeitern leiden auch die Kioske selbst, denn diese wurden 2020 installiert und seither nicht betrieben. Diese sind der Erosion ausgesetzt und sogar Vandalismus hat sich bereits an den Kiosken gezeigt. Es gibt offensichtliche Schäden. Auch dies wird dem Image der touristischen Zone nicht zuträglich sein.
Das sagen die Mitarbeiter
Bei Canarias7 sprachen ein paar Angestellte der Kioske über ihre Situation. Eine davon ist Carmen Pérez. „Vor zwei Monaten lebte ich in meinem eigenen Haus zur Miete, aber der Eigentümer sagte mir, ich muss es verlassen, weil ich die Miete nicht zahle, ich musste jetzt mit 48 Jahren zurück zu meiner Mutter ziehen, in ein 3 mal 2 Meter Zimmer“. Eine eigenständige Frau, die plötzlich auf die Hilfe der Familie angewiesen ist, ist das Resultat dieses Stillstandes.
Sie erzählt weiter: „Ich finde es nicht fair, was sie uns antun. Sie haben ihr Gehalt am Ende des Monats und sie haben und in eine schlechte Zeit geschickt“. Carmen erklärte, dass Sie im April 227 Euro ERTE ausgezahlt bekommen hatte, „nun ich habe das Geld nicht wirklich bekommen, die Bank hat es aufgesaugt“. Die neue ERTES laufen erst seit Mai und auch hier bekommen diese Menschen maximal 680 Euro im Monat gezahlt.
„Die Bürgermeisterin hat mich angerufen und mir angeboten zur Tafel zu gehen, um Lebensmittel zu erhalten, aber ich will keine Almosen, ich will meine Arbeit wieder“, sagte Carmen zur Bürgermeisterin.
Die Mitarbeiter stellen eine offensichtliche Frage, wieso hat das Rathaus zwischen 2020 und 2022 nicht dafür Sorge getragen, dass diese Ausschreibung erfolgt, wusste man doch schon damals, dass die Konzessionen im Jahr 2007 abgelaufen waren. Die einfachste Antwort, „weil sie uns einfach vergessen haben“, so Mónica Riuz, die inoffizielle Sprecherin des Kollektivs. – TF
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