Spanien/Kanaren – Neuste Daten des nationalen Statistikinstituts (INE) zeigen, dass die Zahl der Selbstmorde in Spanien ein neues Allzeithoch erreicht haben. Mehr als 4.000 Menschen haben sich im Jahr 2021, dem zweiten Pandemie-Jahr, das Leben genommen. Dies entspricht einem Schnitt von 11 Selbstmorden pro Tag. Damit ist die Zahl der Selbstmorde nochmals um 62 gestiegen, verglichen zum vorherigen Rekordjahr 2020, dies entspricht einem Zuwachs von 7,4 %. Die Behörden im Land sind alarmiert, auch Gesundheitsexperten sind sehr besorgt.
Die neusten Daten unterstreichen alle bisherigen Warnungen von Medizinern, Psychologen und NGOs, dass die Zahl der Selbstmorde wohl weiter steigen wird. Begründet wurde dies mit den wirtschaftlichen und sozialen Problemen, die die Pandemie verursacht hat. Man spricht schon von einer „Epidemie der Selbstmorde“.
Das offizielle Register zu den Todesursachen im Land zeigt für 2021 insgesamt 4.003 Selbstmorde an. Seit dem Jahr 2018, wo die Zahl der Selbstmorde bei 484 lag, stieg diese Zahl rasant an. Nach Krankheiten ist der Selbstmord die zweithäufigste Todesursache in Spanien. 75 % der Selbstmörder sind männlich, obwohl der Anstieg bei Frauen wesentlich stärker zu sehen ist. 2021 waren 2.982 männliche Opfer in den Registern registriert und 1.021 weibliche.
Daten der Kanaren
Auf den Kanarischen Inseln nahmen sich im vergangenen Jahr 230 Menschen selbst das Leben, dies entspricht einem Anstieg von 10 %, verglichen mit dem Rekordjahr 2020, wo es 208 Menschen waren.
Besonders besorgniserregend sei die Zunahme bei jungen Menschen. So nahmen sich 22 Menschen im Alter von unter 30 Jahren das Leben, davon 2 sogar im Alter von unter 15 Jahren. Dies ist ein Anstieg von 57 % verglichen zu den Selbstmorden bei jungen Menschen im Jahr 2020. – TF
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