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Caritas der Kanaren: Armut „ist intensiver und chronischer“

15% mehr, als vor der Pandemie, mussten durch die Caritas betreut werden.

Lesedauer 2 Minuten

Kanarische Inseln – Die Caritas hat mal wieder einen neuen Bericht zur Armut auf den Kanarischen Inseln vorgestellt. Laut dem Direktor der Caritas hat sich die „Armut verschärft“. Einen wirklichen Unterschied zwischen den Provinzen gibt es nicht. Die Armut ist zudem „härter, intensiver und chronischer geworden“, so Gonzalo Marrero auf der Pressekonferenz. Die ausgewerteten Daten betreffen das Jahr 2022.

In der Provinz Las Palmas betreute die Caritas insgesamt 28.487 Menschen. Dies sind zwar 35 % weniger als im zweiten Pandemie-Jahr 2021, aber es sind 15 % mehr als vor der Pandemie. Die einfache Frage nach dem Ende der Armut kann man also mit „Nein“ beantworten, so der Direktor.

Die Feststellung der neuen Profile der verarmten Menschen durch die Pandemie hat sich zudem verfestigt. Am stärksten betroffen sind alleinstehende Frauen mit Kindern, hier gibt es sogar deutliche Zunahmen. Danach folgen die arbeitenden Armen. „Wir haben geglaubt, dass der soziale Aufstieg gefestigt ist. Wenn man einen Job und ein Gehalt hat, konnte man auf der sozialen Leiter aufsteigen. Doch mittlerweile gibt es immer mehr Menschen, die arbeiten, aber dennoch arm sind“. Das dritte Profil betrifft einsame und vulnerable alte Menschen, so der Direktor weiter.

Es mangelt an allen Ecken und Enden

Aus diesen Gründen fordert er von der Politik „eine Erhöhung der Finanzierungsmittel für die Caritas und mehr Spenden von den Menschen, die es sich leisten können“. Der finanzielle Mangel wird auf über 1,3 Millionen Euro geschätzt. Marrero warnte auch davor, dass bei einem Ausbleiben der Erhöhung der Finanzmittel nicht mehr alle Menschen betreut werden können und „rote Linien“ gezogen werden müssen.

Die aktuelle Krise, verstärkt durch die Inflation, trägt ebenfalls dazu bei, dass die Aussichten für eine Entspannung nicht gut sind. Im Gegenteil, die psychischen Erkrankungen werden zunehmen. Es werde insgesamt zu wenig getan, damit diese Menschen eine reale Chance haben, wieder Teil der Gesellschaft zu werden.

Auch die Zahl der betreuten Menschen auf der Straße ist weiter gestiegen. Verglichen zu 2019, wo es noch 1.440 waren, sind es im vergangenen Jahr 2.378 gewesen. Dies unterstreicht auch, dass der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum immer schwerer wird und es immer mehr Menschen erwischt, die diesen Zugang nicht mehr erreichen können. – TF

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